Ende der Fünfzigerjahre errichtete Heinz Isler für die Kunststofffabrik Eschmann acht Buckelschalen im Westquartier von Thun. Vor Ort stellte die Fabrik die Polyesterschalen her, die die Oblichter bis heute bedecken. Mittlerweile sind sie leicht verfärbt und gleichen einem aquarellierten Deckenhimmel. Die Nähe zum Himmel gefällt auch der Freikirche GPMC, die als Verein Westhalle gemeinsam mit einer Freikirche und einer Sozialstiftung die Halle zum Eventlokal umgebaut hat. Bei der Ausführung gingen die sozialen Werte der Bauherren nicht vergessen: Gemeindemitglieder und Menschen im Integrationsprogramm legten Hand an, um einen Begegnungsort zu schaffen. ###Media_2### Konsequent haben Lanzrein + Partner günstigste Baustoffe wie OSB-Platten und Dachlatten zu einer einfachen, aber effektvollen Holzkonstruktion verbaut. Beinahe berührungslos schmiegt sie sich an die bestehende Halle. Gezielt nutzten die Architekten die CNC-Fräse, um den Bauanfängern die Arbeit zu erleichtern. «Überhaupt kamen wir erst durch die ‹Konstruktion für alle› auf die Idee, wie wir die Holzkuppeln verkleiden könnten», sagt Bruno Stettler. Hinreissend ist ausserdem die Textur des Bodens: Durch eine imperfekte Behandlung mit Öl und Schleifmaschine nimmt sie einen fleckigen Gebrauchs-Charme vorweg. Die Eingangshalle umhüllt die Besucher mit einem warmen Beige, wohingegen den Hauptsaal eine ephemere Schwere prägt. Einfachste Materialien wie Molton und Windpapier sorgen hier für eine gute Akustik für Gottesdienste und andere Anlässe. Das Foyer lädt zur Begegnung auf unterschiedlichen Ebenen ein, wobei sich der Bezug zum Zenit stets ändert. In den zwei seitlichen Räumen finden im Wechsel Büroarbeit und Kinderprogramm statt. ###Media_1### Während wir im Foyer noch Kaffee trinken, fährt durch das grosse Industrietor ein Kleinlaster hinein und lädt Gerüstmaterial ab. Es ist nicht leicht zu...