Das Atrium des Axel Springer Neubaus in Berlin ist 45 Meter hoch. Fotos: Laurian Ghinitoiu

Kolossaler Realraum

Mitten in der coronabeschleunigten Medienkrise eröffnete Axel Springer seinen imposanten Neubau in Berlin. Architekt Rem Koolhaas trotzt damit der «Eintönigkeit des Arbeitens im virtuellen Raum», wie er sagte.

Das würfelförmige Gebäude steht gegenüber dem Verlagshochhaus aus den 1960er-Jahren in Berlin Mitte und bietet auf 52’000 Quadratmetern Arbeitsplätze für über 3'000 Mitarbeitende. Dort wo einst die Mauer verlieft, schneidet ein riesiges, verglastes Atrium durch den Bürobau. Die terrassenförmigen Stockwerke darüber sind mit 13 Brücken verbunden. Die Eröffnung glich einem Staatsakt. Wegen Corona waren nur 70 Personen geladen, darunter aber Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier höchstpersönlich. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer, bezeichnete das Haus als «Kraftwerk der Kreativität». Und der Architekt Rem Koolhaas erklärte: «Paradoxerweise zeigen die aktuelle Pandemie und die gleichzeitige digitale Beschleunigung die Notwendigkeit von Räumen, die für die Interaktion von Menschen konzipiert sind.» Der Neubau biete seinen Nutzern verschiedenste räumliche Gegebenheiten von intim bis monumental, so der Architekt. «Im Gegensatz zur Eintönigkeit des Arbeitens im virtuellen Raum.»

Architekt Rem Koolhaas erklärt das Gebäude Friede Springer und Mathias Döpfner von Axel Springer sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. (Foto: Dirk Lässig)

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