Ludovica Molo spricht im proppenvollen ZAZ zur Eröffnung der Ausstellung «Frau Architekt». Fotos: Axel Simon

Grosser Empfang im ZAZ

Hunderte drängten sich an der Vernissage der Ausstellung ‹Frau Architekt› ins Zentrum Architektur Zürich.

Bis hinaus in den Sturm drängten sich gestern Donnerstag Abend die Architektinnen und Architekten – soviel Publikum hat das ZAZ wohl noch kaum je beherbergt. Alle wollten die Vernissage der Ausstellung «Frau Architekt» erleben, eine Ausstellung des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main, die dort 2017/18 gezeigt wurde und inzwischen schon andere Stationen besuchte. Architekturgeschichte aus der Perspektive von Frauen – das ist überfällig, wie der Andrang zeigte.

Die Ausstellung zeigt im Kern die Biographien deutscher Architektinnen der letzten hundert Jahre. Die Kuratorin des ZAZ, Evelyn Steiner, erweiterte sie um den Blick auf die Schweiz: Statistische Daten, ein SAFFA-Zimmer über die Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit 1958 in Zürich, Filminterviews von Architektinnen aus unterschiedlichen Generationen, oben eine Wand, an der alle paar Wochen ein anders Architekturbüro junger Frauen seine Arbeiten zeigt. An der Wand der Haupthalle hängt eine Walhalla der Schweizer Architektinnen vergangener Zeiten. Zu den verpixelten Porträtfotos gibt es magere Infos, manchmal fehlt die Jahreszahl oder der Ort ihres Todes, manchmal sogar das Foto. Es gibt noch viel zu erforschen. Für Deutschland hat die Ausstellung das schon geleistet. Nun sollte das hier passieren, das eine Aussage der Ausstellung. Ludovica Molo, Präsidentin des Bundes Schweizer Architekten, fragte in ihrer Rede an der Vernissage: «Warum gibt es im Studium mehr Frauen und danach, in der Praxis weniger?» Es müsse sich etwas ändern. Es werde sich etwas ändern. Zum Beispiel die Art zu arbeiten. Die vielen jungen Gesichter an dem Abend lassen das hoffen.

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