Bei Bauten aus den Jahren 1949 bis 1978 empfiehlt die Empa, in erster Linie das Dach zu sanieren, die Heizung zu ersetzen und Solarpaneele zu montieren.

Gretagerecht sanieren

Eine Studie der Empa zeigt, wie Architekten bei Sanierungen am meisten CO2 pro Franken einsparen können. Unabhängig vom Baujahr gilt: Öl-, Gas- oder Elektroheizungen müssen weg.

Will die Schweiz klimaneutral werden, muss sie ihren Gebäudepark energetisch fit machen. Doch wie gelingt dies am effizientesten? Antworten liefert eine Studie der Empa. Kristina Orehounig und ihr Team der Abteilung «Urban Energy Systems» haben ausgerechnet, wo der Sanierungsfranken am meisten CO2 einspart.

Am grössten ist das Potential bei Mehrfamilienhäusern, Schulen und Bürogebäuden. Unabhängig vom Baujahr der Gebäude gilt: Öl-, Gas- oder Elektroheizungen müssen ersetzt werden durch Biomasseboiler, Wärmepumpen oder Fernwärme. Sonst lassen sich die CO2-Limiten nicht erreichen, selbst wenn die gesamte Gebäudehülle saniert wird. «Einzig bei Gebäuden, die nach 2010 errichtet wurden, gibt es Ausnahmen, die auch mit einer Gas- oder Ölheizung auf genügend tiefe Werte kommen», so die Forscher. Solarpaneele und Speicherlösungen gehören ebenfalls zum Standardprogramm jeder Sanierung.

Bei der Gebäudehülle unterscheidet die Empa die Prioritäten je nach Alter. Für Bauten aus den Jahren 1919 bis 1948 empfiehlt die Studie in erster Linie die Fassade zu dämmen und die Fenster zu ersetzen. Bei Häusern der nachfolgenden Periode bis 1979 betrifft die nötigste Sanierung das Dach, bis 1994 gilt vor allem: Fenster auswechseln. «Bei der Mehrzahl aller Gebäude, die ab 1995 erbaut worden sind, ist keine zusätzliche Isolation nötig», schreibt die Empa. Viel klimawirksamer ist es, die Heizung zu ersetzen und die Energie der Sonne anzuzapfen.

 

Die Studie der Empa teilt die Altbauten in vier Perioden ein.

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Kommentare

Horst Eisterer 21.01.2020 10:38
Der Beitrag der EMPA ist als Faustregel gut, doch hat jedes Objekt spezifische Eigenschaften, einen Ort und Nutzer. Deshalb ist die sorgfältige Analyse im Einzelfall immer erforderlich.
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