Das Bauen muss klimaschonender werden, bevor die Erde verglüht.

Den Notstand erklären

Zehn deutsche Architekturbüros folgen auf architectsdeclare.com dem britischen Vorbild und erklären ihren Kollegen den Klimanotstand. Ein Schweizer Pendant dazu gibt es noch nicht.

Im Mai 2019 unterzeichneten 17 britische Architekturbüros einen Aufruf, in dem sie den Notstand fürs Klima und die Biodiversität verkündeten und ihre Kollegen zum Handeln aufriefen. Mittlerweile unterstützen über 700 britische Büros das Manifest auf architectsdeclare.com. In der Zwischenzeit kamen Unterseiten für rund ein Duzend Länder dazu, ein Schweiz Pendant steht jedoch noch aus. Seit Kurzem ist aber eine Version für Deutschland verfügbar, die zehn Büros unterschrieben haben, unter anderem Graft, Kéré Architecture und Max Dudler aus Berlin. Dem englischen Beispiel folgend stuft das Kollektiv den Klimakollaps und einen Verlust an Biodiversität als die grössten Probleme unserer Zeit ein. Das Bauen macht rund 40 Prozent aller CO2-Emissionen aus. Die Architekten fordern ihre Kolleginnen, aber auch Baufirmen, Ingenieure und Bauherren zu einem «Paradigmenwechsel» auf. «Die Technologie und die Wissenschaft dazu existieren schon, es fehlt lediglich der kollektive Wille», heisst es. Die Absichtserklärung ist gut und nobel, bleibt aber im Allgemeinen. Für einen Paradigmenwechsel, wie er grossmundig verlangt wird, braucht es Taten, nicht Worte. Aber immerhin: Ein Anfang ist gemacht.

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