Kein Monument der Bildung baute das junge Planungsteam in die denkmalgeschützte Anlage der Volksschule Marzili, sondern einen Pavillon, der sagt: Schule ist Kommunikation, Schule ist Bewegung. Wie das? Zunächst einmal bewegt sich der Neubau selbst. Die Grundrisse seiner beiden annähernd quadratischen Teile schwenken um eine Taille und reagieren so auf die unterschiedlichen Parkbereiche: eng oder weit, hart oder weich. An dieser Taille führt ein prominenter Durchgang von der Strasse durch den Baukörper hindurch in den Park. Im Durchgang betreten die Kinder Eingangshalle, Tagesschule, Mehrzweckraum oder Bibliothek. Künstlerische Messinglinien am Boden und Sonnenleuchten an der Decke nehmen dem Durchgang die Enge und machen ihn zur sorgfältig gestalteten Pausenhalle. ###Media_2### ###Media_3### Die Bewegung des Baukörpers überträgt sich im Innern auf die Räume und die Menschen darin. Der mehrfach gekrümmte Raum über dem Durchgang dient der Erschliessung und ist möblierte Lernlandschaft. Diesem leicht irritierenden Raum antworten die orthogonalen und ruhig proportionierten Klassen- und Gruppenräume – verbunden auch untereinander mit Türen entlang der Fassaden. Diesen Kontrast verstärkt auch das Material: Von den Betonkernen betritt man den moosgrünen Linoleumboden der Klassenzimmer, umgeben von Schrankwänden, Regalen und Brüstungen aus geseiftem Naturholz oder mit Ölfarbe in Grau- und Grüntönen gestrichen. Keine Zimmerwand trägt in diesem Hybridbau, bei dem nur die Kerne und Böden aus Beton sind, der Rest aus Holz. Durch die grossen Fenster hindurch reichen die Parkbäume fast bis in die Zimmer – eine Nähe, die auch das fehlende Untergeschoss ermöglichte. Fernwärme heizt das Haus, Photovoltaik auf dem Dach liefert Strom. Der Standard Minergie-P Eco wurde zertifiziert. ###Media_4### Die Kommunikation zwischen Alt und Neu spinnen die Fassaden weiter: Ihre G...