Der Neubau von Swatch in Biel windet sich durch den Park und mündet in einem Vordach über der Strasse.

Aufsehen erregen

Die Form des 240 Meter langen Gebäudes, das der japanische Architekt Shigeru Ban für Swatch entworfen hat, fällt aus dem Kontext. Doch eine Bedeutung hat sie nicht.

Mehr als acht Jahre plante und baute die Swatch Group an ihrem Hauptsitz in Biel. Der Architekt Shigeru Ban entwarf zwei Holzgebäude, die sich in den Bestand einfügen: ein Bürohaus für Omega und ein Museum. Für Swatch sollte es medienwirksamer sein. Also entwarf der Japaner ein 240 Meter langes Gebäude, das sich von der Laderampe bis zum Haupteingang durch den Park windet, die Strasse monumental überdacht und in einen Konferenzsaal im Museumsbau mündet. Die Form fällt aus dem Kontext. Doch eine Bedeutung hat sie laut dem Architekten nicht. Sie ist vielmehr im Grundstück und in der Konstruktion begründet. Und diese ist eine digitale Meisterleistung. Der Holzbauer Blumer Lehmann fertigte das Dach als Netztragwerk, in dem es keinen rechten Winkel gibt. 4600 unterschiedliche, millimetergenau gefräste Hauptelemente haben die Zimmerleute nach einem ausgeklügelten Prinzip zusammengesteckt. Den längsten Träger flochten sie über 130 Meter durch die Struktur. ###Media_2### Ganz im Sinne der Uhrenmarke stammt alles Holz aus der Schweiz. Weisse Kreuze in den Dachfeldern, die für gute Akustik sorgen, binden den Mitarbeitenden die Swissness architektonisch auf die Nase. Das Holzdach nimmt allerlei Technik auf für Licht, Lüftung oder Photovoltaik. Um Gewicht zu sparen, sind manche Waben als Luftkissen konstruiert. Opake, transluszente und transparente Felder wechseln sich ab und bringen Licht hinein. Einen Panoramablick ermöglichen sie aber nicht, zudem kann man die Fenster nicht öffnen. Für Frischluft sorgen dafür die Balkone, die durch die Schlangenhaut stossen. ###Media_3### Der Aufwand für die Struktur ist gewaltig. Im Innenraum erlebt man sie aber nur beim Eingang und im überhohen Mittelteil in ihrer ganzen Wucht. Darunter richtet Swatch Bürogeschosse ein, die als Massivbau konstruiert sind und wenig mit dem Holzspektakel zu tun haben. Die Atmosphäre lockern bunte Möb...
Aufsehen erregen

Die Form des 240 Meter langen Gebäudes, das der japanische Architekt Shigeru Ban für Swatch entworfen hat, fällt aus dem Kontext. Doch eine Bedeutung hat sie nicht.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.