Die Arbeitsgemeinschaft aus Giuliani Hönger Architekten mit den Generalplanern Caretta und Weidmann bauen das vierte Gleis am Bahnhof Stadelhofen. Fotos: © SBB CFF FFS

Also doch nicht Calatrava

Giuliani Hönger Architekten bauen mit den Generalplanern Caretta und Weidmann das vierte Gleis am Bahnhof Stadelhofen. Ihr Projekt «Elysion» überzeugte die Jury einstimmig.

Um die steigenden Passagierzahlen bewältigen zu können, plant die SBB am Bahnhof Zürich Stadelhofen ein viertes Gleis. Für die Erweiterung schrieb die SBB einen Wettbewerb aus. Acht Planerteams haben ihre Projekte eingereicht. Einstimmig habe die Jury nun unter Vorsitz der Architektin Lisa Ehrensperger und mit Vertretern des Amtes für Städtebau der Stadt Zürich sowie der kantonalen Denkmalpflege entschieden, schreibt die SBB in einer Mittelung. Gewonnen hat das Projekt «Elysion» von Giuliani Hönger Architekten und den Generalplanern Caretta und Weidmann.

 

Schnitt Siegerprojekt «Elyson»

Das Projekt sieht vor, nicht nur das vierte Gleis und dessen Zugänge, sondern auch alle weiteren unterirdischen Räume mit einer bergmännischen Bauweise zu erstellen, heisst es in der Meldung. Das minimiert Eingriffe an der Oberfläche und in die charakteristische Struktur des Bestands. Das Bahnhofsgebäude wird durch Aufbauten auf den Seitenflügeln erweitert. Im Jurybericht heisst es: «Elysion ist ein bemerkenswert stimmiger und kohärenter Beitrag, der auf ganz verschiedenen Ebenen überzeugt.» Und weiter: «Mit einer klaren und eigenständigen, nicht weniger kräftigen Formensprache gelingt ein Gleichgewicht, das die Bauteile aus den unterschiedlichen Epochen zu einem neuen Ganzen verschmelzen lässt. Die vorgeschlagene Baustruktur hat zudem das Potenzial, die Eingriffe im sensiblen Bereich der Hohen Promenade zu minimieren und damit den wertvollen Grünraum glaubhaft zu stärken.»

Die acht Projekte, die am Wettbewerb teilgenommen haben, sind bis am 2. Dezember 2019 ausgestellt in der Seilerei an der Rämistrasse 24.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 16 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 18 Uhr. 

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Kommentare

Matthias Leuppi 25.11.2019 18:12
Die Bauherrschaft kann sich glücklich schätzen, dass mit dem Projekt "Elysion" überhaupt ein kraftvoller und gleichzeitig angemessener und rücksichtsvoller Beitrag eingegangen ist; sonst müsste der Wettbewerb wohl wiederholt werden. Teambildung ist eben nicht alles.
Andreas Konrad 20.11.2019 20:16
Calatrava hätte mit mittlerweile zu routinierter Hand sein bestehendes Meisterwerk zerstört . Die Planergemeinschaft des Gewinnerteams schafft es , der bestehenden Perle ein elegantes Futter zu verpassen . Die poetische Höhle verweigert sich modernistischem Minimalismus und schafft mit Bögen und Kurven eine Referenz an die grosse Bahnhofsarchitektur . Ein Wettbewerb , der nur zufriedene Gesichter hinterlässt . Selten genug !
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