Die Überreste der letzten Eiszeit: grosse Findlinge. Fotos: Das Bild

Garten auf dem Autobahndach

Der silberne Hase in der Kategorie Landschaft geht an Studio Vulkan aus Zürich. Der Garten des neuen St. Galler Naturmuseums inszeniert den Gegensatz von Natürlichkeit und Künstlichkeit.

Zwischen Stauden und Bäumen liegen Schroppen des grünlichen Rorschacher Sandsteins und Betonplatten in unregelmässigen Formen, ganz unterschiedlich bearbeitet. Dazu eine Gruppe verschiedenfarbiger Findlinge. Diese von Gräsern, Büschen und Bäumen durchwachsene Steinlandschaft im Garten des neuen St. Galler Naturmuseums siehe Hochparterre 3 / 17 präsentiert sich gewollt als künstlicher Naturraum. Er nimmt drei Themen auf: Der Garten erzählt die Geologie der Region, er stellt die Verbindung zwischen dem Museum und der benachbarten Kirche her, und er thematisiert den Spannungsbogen zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit. Die Erzählung von Rätseln und Gegensätzen der Natur beginnt schon am Haupteingang des Museums. Dort stehen zwei Ginkobäume, die aussehen wie Laubbäume, aber mit den Nadelbäumen verwandt sind. Daneben eine Lärche – ein Nadelbaum, der seine Nadeln im Winter verliert, wie ein Laubbaum. ###Media_2### Tritt man vom Museum her in den Garten, stösst man auf grosse Betonplatten, in die poetische und wissenschaftliche Botschaften eingemeisselt oder eingegossen sind. Im Gegensatz zu den pädagogischen Erklärungen im Haus sind sie fragmentarisch und im Park verstreut. «Sie sollen als Katalysatoren Neugier und Fantasie wecken», erklärt die Landschaftsarchitektin Robin Winogrond, Mitgründerin und Partnerin von Studio Vulkan. Mit einem Augenzwinkern führt sie in den Aussenraum – in den «Entdeckungsraum». Die Oberflächen einiger Betonplatten sind mit Dränmatten und Jute bearbeitet, andere sind vom Steinmetz bearbeitet und verformt. Die am stärksten behauenen Betonplatten gleichen Nagelfluhfelsen, der prägendsten Gesteinsart der Region. Auf anderen finden sich geheimnisvolle Spuren: Fossilien, Pflanzenabdrücke, Knochen oder Dinosaurieraugen – als handle es sich um Versteinerungen aus längst vergangenen Zeiten. So inszeniert Winogrond den «Gegensat...
Garten auf dem Autobahndach

Der silberne Hase in der Kategorie Landschaft geht an Studio Vulkan aus Zürich. Der Garten des neuen St. Galler Naturmuseums inszeniert den Gegensatz von Natürlichkeit und Künstlichkeit.

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