Die Studentinnen und Studenten der Swiss Summer School 2021.

Reading the Territory

Viel Sonnenschein begleitete die Architekturstudierenden der Swiss Summer School auf ihrer Reise um den Genfersee. Campus-Autorin Romina Züst erzählt von ihren Eindrücken.

Vollgepackt mit Zelt, Rucksack und Fahrrad ging es für mich mit dem Zug quer durch die Schweiz nach Genf, wo ich in der Swiss Summer School Studentinnen und Studenten aus der Schweiz und vielen anderen Ländern kennenlernte. Wir teilten uns in die vier Gruppen ‹Boundaries & Borders›, ‹Artificial Landscape›, ‹Versatile Villa› und ‹Material World› auf. Jede Gruppe bekam ein individuelles Tagesprogramm und machte sich mit dem Fahrrad auf den Weg. Nebst dem Skizzieren, Beobachten und Diskutieren ging es vor allem um die bewusste Umweltwahrnehmung.

Besuch der Villa Karma von Adolf Loos.

In dem von mir gewählten Kurs ‹Artificial Landscape› besichtigten wir in Genf Parkanlagen und den Botanischen Garten. Wir starteten eine Skizzenserie von Uferschnitten, die den Verlauf der Uferkante rund um den See aufzeigen sollte. Darin war ersichtlich, wie sich die Topografie rund um den See verändert und die Uferkante wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell divers genutzt wird. Unsere Reise ging weiter zum eindrucksvollen Château de Prangins mit seinem englischen Garten. Am Abend bauten wir unsere Zelte auf und nutzten die Lage des Campingplatzes für eine Abkühlung im See. Jeden Abend widmete sich eine Diskussionsrunde einem der vier Hauptthemen. Danach bereitete unsere eigene Küchencrew das Abendessen zu. Am nächsten Tag hatten wir einen Workshop über essbare Pflanzen, am Nachmittag stand eine Führung durch das Wasserbaulabor der EPFL auf dem Programm. Tags darauf führten uns eine Reiseführerin und ein einheimischer Architekt in die Welt des kleinen Dörfchen Rivaz und dessen Landschaft voller Weinreben ein. Den Nachmittag verbrachten wir bei einem Workshop in der von Adolf Loos gebauten Villa Karma.

Eine Reiseführerin und ein einheimischer Architekt führten die Studierenden in die Welt des kleinen Dörfchen Rivaz und dessen Landschaft voller Weinreben ein.

Starker Regen unterbrach unsere Fahrradtour am nächsten Morgen. Trotzdem gelangten wir ins Naturreservat, wo wir einen Förster bei der Bekämpfung der Neophyten unterstützen. Weiter führte unser Weg über die Rhone nach Saint-Gingolph zu einer Landschaftsarchitektin, die uns die Kultur der Kastanienbäume näherbrachte. Am nächsten Tag standen das Ferienresort Port Ripaille und der Pavillon von Jean Prouvé in Évian-les-Bains auf dem Programm, bevor wir mit dem Schiff zurück nach Lausanne reisten. Den letzten Abend liessen wir bei einem leckeren Raclette ausklingen.

Wehmütig packten wir am letzten Morgen unserer Zelte ein. Eine intensive Woche voller neuer Bekanntschaften, interessanter Begegnungen und spannender Inhalte neigte sich dem Ende. Wir waren eine Woche lang auf der gemeinsamen Suche nach Fragen und Antworten in Bezug auf die Architektur, Gesellschaft und Natur gewesen und haben zusammen viel Neues erfahren, diskutiert und gelacht.

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