Können auf Instagram Geschichten erzählt werden?

Erzählen mit Instagram

Zwischen Kurzübung, Zweitjahresfilm und interdisziplinärem Modul: HSLU-Absolventin Nadine Widmer erzählt, wie sie Themen und Projekte jongliert.

Der Start ins Modul ‹Interdisciplinarity in Design and Arts› (IDA) fiel mir dieses Jahr schwer. Letztes Jahr freute ich mich nach all den Kurzübungen im Studium auf ein längeres Projekt. Diesmal steckte ich aber mit einem Bein immer noch im meinen Film für das zweite Studienjahr.

Der Film ist mir wichtig. Über acht Monate war ich damit beschäftigt, habe das Projekt Schritt für Schritt entwickelt, recherchiert, mit der Filmcrew kommuniziert und aus dem Material einen schlüssigen Film montiert. Da wollte ich nicht noch auf den letzten Metern nachgeben. Darum war es für mich schwierig mich mit einem neuen Thema zu beschäftigen und mich hundert Prozent auf das IDA einzulassen.

Trotzdem startete ich mit der Seminararbeit. Darin möchte ich das Internet als Erzählplattform untersuchen. Während der Recherche stiess ich auf eine Aussage des deutschen Regisseurs Michael Mrakitsch, der meinte, dass die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft im dominierenden Medium stattfinden muss. Für mich ist dies das Internet mit seinen alltäglich genutzten Plattformen wie Instagram. Mich reizte es, mit dieser Plattform zu arbeiten und gleichzeitig draussen zu sein, in Bewegung zu sein und Sachen zu entdecken.

Das Oberthema im IDA war der Alltag. Wir diskutierten viel über Wiederholungen und das Gewusel in der Stadt. Für mich lag der Reiz in den kleinen Dingen: Gegenstände, die einen Alltag spiegeln, ihn brechen, die aber gerne übersehen werden. Ich machte mich auf den Weg rund um den Vierwaldstättersee, so nah wie möglich am Wasser, und bespickte die schöne Welt von Instagram mit nicht inszenierten Aufnahmen. Ich wollte herauszufinden, ob Instagram eine Plattform ist, auf der man Geschichten erzählen kann. Die kurzen Texte zu den Videos wurden dabei immer wichtiger. Sie geben den Videos, in denen kaum etwas passiert, eine weitere Ebene. Ich denke es ist möglich auf Instagram Geschichten zu erzählen. Es braucht jedoch den Aufwand, sich eine Community zu erarbeiten und ein Thema, dass sich gut in kleinere Fragmente aufteilen lässt.

Das IDA war dieses Jahr mehr eine Auflockerung für mich, wieder in Bewegung zu sein und mit einfacher Technik schnell zu arbeiten. Durch die Redaktionssitzungen im Modul hatten wir einen guten interdisziplinären Austausch unter den Studenten und Dozentinnen. Ansonsten denke ich, könnte man das IDA kürzer und dafür intensiver gestalten. In dem zum Beispiel alle Studentinnen und Studenten in zwei oder drei Wochen zusammen ein Produkt realisieren und jeder seine Fähigkeiten einbringt und erweitert.

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