Die Studienreise der Innenarchitektinnen und Innenarchitekten der Hochschule Luzern führte nach Porto.

Die Stadt der verspielten Fassaden

Die Studienreise der Innenarchitektinnen und Innenarchitekten der Hochschule Luzern führte nach Porto. Denise Sigg über den Besuch der Casa de Cha da Boa Nova und einer Fliesenwerkstatt.

Die Studienreise der Innenarchitektinnen und Innenarchitekten der Hochschule Luzern führte uns vor dem Start ins dritte Semester in die Stadt Porto. In einem für uns erarbeiteten Programm erkundeten wir während der ganzen Woche unzählige architektonisch aussergewöhnliche Gebäude, besichtigten Architekturbüros, Museen und Wohnungen. Immer mit dabei hatten wir unsere Skizzenbücher. Die Bleistifte waren gespitzt und die Kameras griffbereit. Nebst dem Ziel viel zu sehen und zu lernen, sollte am Ende der Woche eine Vernissage mit unseren Skizzen, Fotografien und Fundstücken stattfinden. Letzteres waren Gegenstände, die wir auf den Strassen von Porto fanden. Die Aufgaben sollten uns dazu animieren mit möglichst offenen Augen unterwegs zu sein.

Wir beschäftigten uns auch intensiv mit den Fliesen von Porto. Die Stadt ist bekannt für ihre bunten Fassaden, die mit bemalten Keramikfliesen verkleidet sind. Jeder Student sollte möglichst viele verschiedene Fliesen skizzenhaft wiedergeben, sodass für die Vernissage eine vielfältige Auswahl entsteht.

Für mich persönlich ein Höhepunkt war die Fahrradtour aus der Stadt hinaus zur Casa de Cha da Boa Nova von Alvaro Siza. Beeindruckend am Bau waren all die durchdachten Blickführungen. Von der Treppe, die zum Eingang führt bis zu den Fenstern, die sich zum Meer hin öffnen und genau auf Augenhöhe sind, wenn man bei Tisch seinen Tee geniesst. Alles ist perfekt auf den Besucher abgestimmt.

Ein zweites Highlight war die Besichtigung einer alten Fliesenwerkstatt. Diese Tradition wird noch heute gewahrt. Im Atelier von Joaquim Pombal werden Fliesen restauriert und auf Auftrag neu hergestellt. Dies erfordert ein grosses Fachwissen über das Material und seine Eigenschaften sowie einen guten Umgang mit Pinsel und Farbe. Die Fliesen werden von Hand bemalt und anschliessend gebrannt. Oftmals sieht man erst nach dem Brennvorgang wie das gemalte Sujet aussieht, da die Farbe in ungebrannter Form meist nicht richtig sichtbar ist.
 
Die Woche wurde durch die Vernissage mit einem anschliessenden Abendessen abgerundet. Es war eindrücklich, die vielfältigen  Resultate unserer Aufgaben in einem Raum zu sehen. Hinter jeder Skizze, jeder Fotografie oder jedem Fundstück steckte eine Geschichte und eine besondere Erinnerung.

Die Innenarchitektinnen und Innenarchitekten der Hochschule Luzern

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