Kirche Stande Maria dei Angeli von Mario Botta auf dem Monte Tamaro. Fotos: Mélanie Burgmeier

Die Schweiz neu entdeckt

Die Innenarchitekturklasse der HSLU reiste ins Tessin und ins Bergell, traf Armando Ruinelli und Paolo Abate und setzte sich mit der ‹Tendenza› auseinander. Mélanie Burgmeier berichtet.

Die Vorfreude war gross – die Studienreise der Innenarchitektur ins Tessin und ins Bergell konnte stattfinden. Zwar blieben wir innerhalb der Landesgrenze, doch die Abwechslung vom Studienalltag voll Bildschirmen kam wie gerufen.

Auslick vom Ferienhaus von Armando Ruinelli.

Ausblick von der Casa Garbald auf das Seminarzentrum Roccolo.

Bei der Besammlung trafen wir einige vertraute, aber auch unbekannte Gesichter. Viel Zeit zum Kennenlernen blieb uns aber nicht. Ein durchgetaktetes Programm erwartete uns. Unser erstes Ziel war die Kirche San Nicolao und das Museum La Congiunta von Peter Märkli in Giornico. Wir näherten uns den Orten zunächst über Skizzen und Fotografien. Jede von uns Studierenden ergänzten die ersten Sinneseindrücke durch kurze Vorträge. Dazu hatten wir im Vorfeld auch einen Studienreiseblog erstellt. Aber die Bauwerke zu spüren und zu erfahren, gab dem Erlernten eine neue Dimension.

Besuch der SUPSI, Hochschule für Innenarchitektur im Tessin.

Casa Citron vom Atelier 5. (Foto Alina Krag)

Noch am selben Tag tauchten wir in die Geschichte der Tendenza-Bewegung ein. In den 1960er Jahre setzte sich diese Gruppe von Tessiner Architekten mit der Typologie und dem Territorium auseinander und erlangten so weltweite Aufmerksamkeit. Ein für die Tendenza wichtiger Ort war Monte Carasso, wo sich zahlreiche Bauten des Architekten Luigi Snozzi befinden, unter anderem die Schule im ehemaligen Augustinerinnenkonvent.

Gruppenfoto vor dem Haus Verscio. (Foto Paolo Abate)

Kurze Verschnaufpause vor dem Atelierhaus von Mirjam Cahn.

Nebst eindrücklichen öffentlichen Bauwerken bekamen wir auch intime Einblicke in private Haushalte. In den folgenden Tagen trafen wir schillernder Persönlichkeiten: Mit Armando Ruinelli besichtigten wir das Wohnhaus des Fotografen Raymond Meier und das Atelier-Wohnhaus der Künstlerin Mirjam Cahn. Wir lernten den Innenarchitekten und Instagram-Star Paolo Abate kennen. Mit ihm besichtigten wir die Casa Citron in Carona erbaut vom Atelier 5. Auch das Kunstsammlerpaar Julia Kessler und Milo Miler empfingen uns. Sie führten uns durch ihre Kunstgalerie in der Casa d’Arte Miler.

Innenraum vom Snider House von Luigi Snozzi.

Nach 6 langen Tagen war die Reise vorbei. Uns schwirrten die Köpfe voller inspirierender Eindrücke und Begegnungen. Diese Reise war der beste Beweis dafür, dass auch im vermeintlich Vertrauten wie der Schweiz, Grossartiges schlummert.

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