Modellfoto Loungebereich Fotos: Julia Kissling

Brot-Bar

Die Innenarchitektur-Studentin Julia Kissling entwickelte ein gastronomisches Konzept für die Coop-Verteilzentrale in Pratteln und gewann damit den Preis für die innovativste Bachelor-Thesis an der HSLU.

Bei der diesjährigen Bachelor-Thesis der Innenarchitektur stand das Thema Gastronomie und Hostel im Zuckersilo im Vordergrund. Die Aufgabe bestand darin, in die gegebene Raumstruktur der ehemaligen Coop-Verteilzentrale in Pratteln ein temporäreres Nutzungskonzept einzuplanen und dabei spannungsvolle Raumqualitäten zu schaffen. Nach einer umfassenden Analyse von Ort und Bestand entwickelte ich ein Gastro-Konzept für eine ‹Brot-Bar›. Die Nahrungsmittel als frische, vor Ort zubereite Backwaren sollten im Mittelpunkt stehen und dem Gast die Wertschöpfungskette vom Rohstoff bis zum Endprodukt vermitteln.

Modellfoto Verkaufstheke

Das Konzept der ‹Brot-Bar› verspricht ein vielfältiges Angebot und ist spezifisch für einzelne Tagessituationen ausgelegt. Frühmorgens wird man an der Ladenverkaufstheke bedient und geniesst Kaffee und Gipfeli am Stehtisch. Um die Mittagszeit trudeln Arbeitsleute aus dem Quartier ein und stärken sich mit frischen Flammkuchen. Gegen Abend werden dann die Fenster der Verkaufstheke geschlossen und die zentral gelegene Bartheke rückt ins Zentrum. Als Highlight des Abendbetriebs kann man den Bäckern bei der Zubereitung der Teige zuschauen, die damit ihre nächtliche Arbeitsschicht beginnen. Um das Thema der Wertschöpfung für den Gast erlebbar zu machen, habe ich bewusst mit einer offenen, transparenten und modularen Raumstruktur gearbeitet. Diese lässt sich ohne grosse Aufwendungen an die verschiedenen Bedürfnisse anpassen.

Raumprogramm

Das Konzept der ‹Brot-Bar› ist auf unterschiedliche Szenarien abgestimmt und bietet eine interessante räumliche Lösung. Kritisiert wurde meine Arbeit für die Diskrepanz zwischen der Materialisierung und der Atmosphäre: Die räumliche Stimmung stehe mit dem frischen Geruch des Brotes nicht in Einklang. Umso unerwarteter kam die Auszeichnung an der Diplomfeier für die innovativste Bachelor-Thesis der Abteilung Innenarchitektur. Der von Mint Architektur verliehene Award zeigte mir, dass das Projekt trotz der Kritik sehr positiven Anklang fand.

Schnitte

Nach Abschluss des Studiums führte mich der Weg zurück in meinen Lehrbetrieb, in dem ich meine ersten Berufserfahrungen sammeln durfte. Heute bin ich als Projektleiterin bei architektonischen und innenarchitektonischen Aufgaben tätig und beschäftige mich aktuell mit einem Erlebnispark mit nationalem Leuchtturmcharakter.

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Kommentare

S. Sidler 10.01.2019 15:20
Nun ja: John Baker (Bank) am Helvetiaplatz Zürich...
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