Das erste Konzert im Rahmen von anané mit der Künstlerin Cachita.

Teilzeitstudium und Kulturkollektiv

Elisa Gönner studiert in Luzern teilzeit Innenarchitektur und leitet in Olten das Kulturkollektiv ‹Anané›. Im Campus-Beitrag erzählt sie, wie sie beides unter einen Hut bringt.

Im September 2022 habe ich mit dem Innenarchitekturstudium begonnen und studiere teilzeit, weil ich ein Kulturkollektiv gegründet habe. Die Tage, an denen ich nicht an der Hochschule bin, kann ich mir zwar relativ flexibel einrichten. Trotzdem muss ich die ganze Woche für dieses Projekt verfügbar sein, weil es immer Neues zu organisieren gibt. An den Veranstaltungen und Events bin ich den ganzen Tag vor Ort und finde wenig Zeit, noch etwas für das Studium zu machen. Der Zeitaufwand variiert von Woche zu Woche, je nachdem welche Anlässe anstehen. Das macht es oft schwierig, weil ich keine feste Routine habe. Die Planung von Events bildet aber auch ein Schnittpunkt zum Studium, davon kann ich profitieren.

Die meisten Menschen kennen Olten für seinen Bahnhof. Einen Schritt aus dem Bahnhof raus, haben bisher nur wenige gewagt. Weil ich in Olten aufgewachsen bin, kenne ich das Potential und die schönen Seiten, Ecken und Orte. Mit dieser Ausgangslage organisierte ich 2021 ein Pop-Up-Secondhand-Laden mit einem Cafés und Konzerten. Weil dieser Event gut ankam, habe ich mit 20 junge Menschen im Frühjahr 2022 das Kulturkollektiv ‹Anané› gegründet. Wir wollen Kultur, Kunst und Gastronomie mischen, einen Ort der Inspiration und des Austauschs für alle Altersgruppen schaffen und die Stadt lebendiger gestalten. Junge Künstler*innen sollen eine Plattform bekommen, ihr Können und Schaffen zu zeigen und in Olten eine bunte Vielfalt an kulturellen Darbietungen aller Art entstehen zu lassen.


Sharing-Brunch mit anschliessendem Poetry Slam.

Secondhand- und Kunstmarkt mit Café- und Barbetrieb.

Glühweintrinken und Suppenessen im Klostergarten.

Wir nutzen leerstehende Flächen und bespielen sie mit Pop-Up-Formaten. Damit die jungen Menschen nicht in eine andere Stadt fahren zu müssen, organisieren wir regelmässig Techno-Partys. Für alle Altersgruppen veranstalten wir einen veganen Sharing-Brunch mit Produkten von regionalen Anbietern und Läden. Weil alle etwas mitbringen, entsteht bei jedem Brunch ein unterschiedliches Angebot an Essen. Nebst diesen regelmässigen Anlässen organisieren wir Secondhand- und Kunstmärkte, Konzerte, Glühweinabende oder Poetry Slams. In Zukunft möchten wir weitere Ideen umsetzen und das Potential von Olten voll ausschöpfen. Die Stadt soll so nicht nur attraktiver für die Bewohner*innen werden, sondern auch Menschen dazu anregen, einen Fuss aus dem Bahnhof herauszusetzen.

Das klar strukturierte Innenarchitekturstudium bildet für mich Kontrast und Ausgleich zum flexiblen Kulturkollektiv. Die Abwechslung dieser zwei doch eher verschiedenen Bereiche macht es für mich aus und ich kann in beiden meine Kreativität unterschiedlich ausleben.


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