Das selbstorganisierte Studio ‹SOS› will an der Zukunft des Departement Architektur mitbauen. Im Bild der Rückbau der Huber-Pavilions auf dem Hönggerberg. (Foto: Elias Knecht)

SOS an der ETHZ

Aufregende Neuigkeiten am D-ARCH der ETH Zürich: das selbstorganisierte Studio ‹SOS› hat sich ins Semesterprogramm geschlichen. Es lädt die Studierenden ein, den Wandel an der Hochschule voranzutreiben.

Diese Entwurfsklasse ist anders: Das Departement Architektur (D-ARCH) der ETH Zürich bietet neuerdings ein selbstorganisiertes Studio an, das ‹SOS›. Es schafft einen innovativen und unkonventionellen Rahmen für das Erlernen und Erleben von architektonischem Wissen. Das studentische Lernlabor will verschiedene Formen der Kollaboration zwischen Studierenden, Lehrpersonen, Fachleuten, Nutzerinnen und Gleichgesinnten an der ETH testen.

Zukünftige Lernmethoden untersuchen
Studierende am Departement Architektur konnten sich im aktuellen Herbstsemester erstmals für das selbstorganisierte Studio ‹SOS› einschreiben. Dieses erlaubt den Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Struktur ihres Studiums selbst zu bestimmen und nach eigenen Bedürfnissen weiterzuentwickeln. Das ‹SOS› legt den Fokus auf die Zusammenarbeit statt auf die Konkurrenz von Studierenden und Forschenden. Die Studierenden entwickeln Entwürfe und Strategien, um bauliche Forschungsobjekte und -massnahmen an der ETH zu errichten. Das ‹SOS› bildet ein kollektives 1:1-Laboratorium, das zukünftige Lernmethoden und Lernräume untersucht.


SOS-Karten helfen, die eigenen Projektideen zu reflektieren. (Foto: Miro Kiener)

Doch wie genau sollen diese Räume aussehen? Studierende gestalten ihren Arbeitsplatz mit vorhandenen Materialien selbst. Das neue ‹Learning Lab› erlaubt zukünftigen Architekturschaffenden mit individuellen Lernprozessen zu experimentieren und diese selbst gestalten. Die Gruppe koordiniert das Semester gemeinsam und lädt die Gäste für die Projektpräsentationen ein. Erlerntes Wissen wird im Kollektiv geteilt, um gemeinsam eine grössere architektonische Vision für die Lehre an der ETH zu entwerfen. Um das neue Studio zu initiieren hat eine kleine Gruppe von Studierenden eine grobe Struktur für das Semester vorbereitet. Sie beinhaltet einen flexiblen Terminkalender, Miro-Boards als digitales Archiv und ein Set an ‹SOS›- Karten, die die Studierenden anregen, die eigenen Projektideen zu reflektieren.

Den Erfolg selbst einschätzen
Das ‹SOS› erforscht verschiedene Lern- und Unterrichtsmethoden und versucht hierbei, den gemeinsamen Horizont der ETH voranzutreiben. Ein Ziel des Pilotprojektes ist es, das Potential von selbstverwalteten Kollektiven zu fördern. ‹SOS›-Studierende haben die Möglichkeit, einen echten Beitrag zur Lernumgebung der ETH zu leisten und die bisherigen Strukturen der Lehre partizipativ zu reflektieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwerfen eine Methode zur Bewertung ihrer Arbeiten und schätzen ihren Fortschritt und Erfolg selbst ein. Das ‹SOS›- Lernlabor wird zukünftige Entwurfsklassen und Initiativen inspirieren, vermehrt über das Lern- und Unterrichtswesen am D-ARCH der ETHnachzudenken. Ebenfalls werden positive und negative Erfahrungen in nächste Revisionen des Currikulums eingespeist werden können.


Präsentation des neuen Studios.


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