Pingpong schweizweit
Die Game Design-Studenten Ferdi Pinarci und Laurin Waller lieben Tischtennis. Als Abschlussprojekt an der ZHdK haben sie die Web-App ‹KingPong› entwickelt, die im ganzen Land zum Mitspielen einlädt.
Wie seid ihr auf die Idee zu ‹KingPong› gekommen?
Ferdi: Schon in der ersten Woche unseres Studiums haben wir zusammen Tischtennis gespielt, und uns irgendwann vorgenommen, es auch so zu beenden. Übers Spielen entstanden viele Freundschaften, gerade auch mit Studierenden anderer Departemente, die wir sonst wohl nicht kennengelernt hätten.
Laurin: In der ganzen Stadt stehen Tische, an denen sich Leute treffen, spontan oder weil sie verabredet sind. Auch wir haben bereits an den unterschiedlichsten Orten gespielt. Die Idee zu ‹KingPong› kam uns dann an einem schönen Sommertag auf der Werdinsel in Zürich.

Was macht Tischtennis so interessant?
Laurin: Tischtennis ermöglicht flexible Zugänge, weil es sowohl einfach sein und mit wenig Ambition gespielt werden kann, aber auch hoch kompetitiv und auf einem Level, der viel Übung und Konzentration verlangt.
Ferdi: Uns interessiert vor allem das Soziale. Um Tischtennis-Platten im öffentlichen Raum entstehen offene und zugleich lose Communities. Man kennt und schätzt sich, die Freude am Spielen ist der kleinste gemeinsame Nenner.
Wie funktioniert eure Web-App?
Laurin: ‹KingPong› ist ein sogenanntes ‹Pervasive Game›, weil es fiktionale, gestaltete Elemente mit der physischen Welt zusammenbringt. In unserem Fall funktioniert das über eine Webseite, auf der wir eine Karte der Schweiz aufgeschaltet haben. Darin verzeichnet sind Tischtennis-Platten, deren Standorte wir aus bestehenden Datenbanken bezogen haben. Ebenfalls sichtbar sind Spielerinnen und Spieler, die ‹KingPong› gerade an diesem Tisch nutzen.
Ferdi: Die Nutzerinnen können sich gegenseitig herausfordern, an einer bestimmten Platte gegeneinander zu spielen. Nach dem Spiel bestätigen beide, wer gewonnen hat. Mit der Zeit entstehen so auch Ranglisten. Am höchsten in der Rangliste stehen aber jene, die gegen möglichst viele unterschiedliche Personen antreten.
Was steckt hinter diesem Aspekt der Web-App?
Ferdi: Mit ‹KingPong› wollen wir soziale Interaktionen fördern. Die App ist darauf angelegt, die Menschen zusammenzubringen, spontan oder geplant. Was Tischtennis aus unserer eigenen Erfahrung bereits mitbringt, wird durch das Projekt amplifiziert.
Wieviel Game Design ist in ‹KingPong›?
Laurin: Es war schwierig, die Idee in unserem Studiengang zu vermitteln. An einem Punkt waren wir kurz davor, die Begeisterung zu verlieren.
Ferdi: An einer Zwischenpräsentation zeigten wir, was alles bereits funktionierte, und bekamen gutes Feedback. Von da an ging es aufwärts. Es handelt sich aber tatsächlich nicht um klassisches Game Design. Kenntnisse aus dem Webdesign und der Webentwicklung, die wir bereits mitbrachten, kamen zusammen mit Skills, die wir im Studium erlernt hatten und in einer für unsere Zwecke geeigneten Form anwenden konnten.
Was könnt ihr zu der Gestaltung sagen?
Ferdi: Das Design ist von der ästhetischen Welt des Tischtennis abgeleitet. Das hauptsächlich verwendete Blau bezieht sich auf das Blau der Tischtennisplatten. Rundungen und geometrische Formen kommen in einem dynamischen, zur Interaktion einladenden Setting zusammen.
Laurin: Anlässlich der Diplomausstellung im Toni-Areal haben wir Bälle und Schläger mit dem ‹KingPong›-Logo bedrucken lassen und zusätzliche Platten organisiert, die an verschiedenen Orten auf dem Campus zum gemeinsamen Spielen einladen.

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* Ferdi Pinarci und Laurin Waller schliessen im Sommer 2025 ihr Studium im Bachelor Major Game Design an der ZHdK ab. Ihr Diplomprojekt ‹KingPong› ist noch bis zum 20. Juni im Rahmen der Diplomausstellung der ZHdK im Toni-Areal ausgestellt.