Nachhaltige Kopfhörer
Timo Flury absolviert das Förderprogramm ‹What’s next_Project› an der ZHdK. Mit seinem Projekt ‹Elements› möchte er kabellose Kopfhörer langlebiger machen.
Worin unterscheidet sich ‹Elements› von herkömmlichen Kopfhörern?
Timo Flury*: Herkömmliche kabellose Kopfhörer verfügen über einen eigenen kleinen Computer und einen Akku. Dadurch sind die Geräte technisch komplex, verbrauchen viele Ressourcen und sind kaum reparierbar. Im Unterschied dazu ist ‹Elements› ein modularer Kopfhörer, bei dem Nutzerinnen einzelne Komponenten auswechseln können. Das Produkt kann so an spezifische Bedürfnisse angepasst, fortlaufend aktualisiert und selbständig repariert werden. Wenn beispielsweise der Akku an Ladekapazität verloren hat, können Nutzer nur dieses Modul umweltschonend und günstig ersetzen.
Wie funktioniert das genau?
Die einzelnen Komponenten des Kopfhörers können voneinander getrennt und repariert werden. Das Produkt ist dadurch langlebiger. Die Modularität bietet zudem noch weitere Vorteile. Heutzutage gibt es für unterschiedliche Aktivitäten verschiedene Kopfhörer. Das ‹Elements›-System lässt sich mit den verschiedenen Modulen individualisieren. Beispielsweise können die Klangeigenschaften an den Musikgeschmack, die Ohrstücke an die Ohrgrösse und Zubehörmodule an unterschiedliche Aktivitäten angepasst werden.
Was macht ‹Elements› nachhaltiger als andere Kopfhörer?
Ich versuche, das Kopfhörersystem möglichst langlebig zu gestalten, indem ich sicherstelle, dass eine Reparatur für alle Nutzer möglich ist. Ich wünsche mir, dass es wieder normal wird Produkte zu reparieren. Einen Kopfhörer soll nicht im Abfall landen, nur weil seine Akkukapazität nachgelassen hat.
Was braucht es, damit dein Projekt gelingt?
Ich benötige kompetente Partner, um die Entwicklung weiterzubringen. Nur so kann ich die Qualität des Produkts garantieren. Aktuell baue ich ein Team auf und spreche mit vielen Spezialisten, um die technischen Lösungen zu verbessern.
Wie definierst du persönlich Design?
Design, also der Entwurfsprozess, ist für mich eine Denkdisziplin. Das Spannendste daran ist der konzeptionelle Teil der Problemlösung: verschiedene Lösungsansätze finden, diese iterativ entwickeln bis sich eine Lösung als besonders stringent erweist.
* Timo Flury hat den Bachelor Industrial Design abgeschlossen und absolviert zur Zeit das Förderprogramm ‹What’s next_Project› des Z-Kubator an der Zürcher Hochschule der Künste. www.elementsproject.ch