Das Modellfoto bearbeitet.

Modellfotos: Vom Schnappschuss bis zum Endprodukt

Das Architekturmodell will in Szene gesetzt sein. In ihrem Campus-Beitrag schildert Marie Sakkal wie sie in der ArchitekturWerkstatt St.Gallen ihr Modell fotografiert und bearbeitet.

Das Architekturmodell ist ein wichtiges Werkzeug und der Bau oft grosser Aufwand und Präzisionsarbeit. Der erste Schritt für eine gelungene Fotografie ist bereits die Planung während des Modellbaus. Hier gilt es sich zu überlegen, welche Bereiche und Elemente auf den Bildern auf jeden Fall zur Geltung kommen sollen. Im vorliegenden Modellfoto einer Wohnung (siehe Bild) lag mein Fokus auf dem grossen Fenster am Ende des Flurs. Deshalb habe ich schon beim Bau des Modells eine der Wände nicht verklebt, damit ich später aus diesem Winkel problemlos fotografieren konnte.

Die Ausrüstung im Fotostudio ist entscheidend. Eine gute Kamera, ein neutraler Hintergrund und gute Lichtverhältnisse sind das A und O. In der ArchitekturWerkstatt St.Gallen steht uns ein gut ausgerüstetes Fotostudio zur Verfügung, das hochwertige Fotografien beinahe garantiert. Die Ausrüstung ist fast wichtiger als ein makellos gebautes Modell, denn Schönheitsfehler lassen sich in der Nachbearbeitung problemlos entfernen. Eine niedrige Auflösung oder schlechte Belichtung sind dagegen nur schwer auszubessern.


Das Modellfoto unbearbeitet.

Das Modellfoto bearbeitet.


Endlich geht es ans Fotografieren. Zu viele Fotos kann man eigentlich nicht schiessen, es gilt «mehr ist mehr!». Verschiedene Winkel und Lichtverhältnisse erzeugen unterschiedliche Stimmungen im Raum des Modells. Nun lässt sich testen, ob sich die Vision wie geplant umsetzen lässt oder ob einem ganz neue Ideen für ein gutes Bild in den Sinn kommen. Ein Partner, der mit der Belichtung oder dem Aufbau hilft, kann nützlich sein.

Nach dem Fotografieren geht es ans Aussortieren. Die ausgewählten Schüsse werden im Photoshop oder in ein anderes Bildbearbeitungsprogramm eingefügt. Je nachdem kommt man mit nur wenigen Kniffen zu einem Ergebnis, das sich sehen lässt. Zunächst wird das Bild so verzerrt, dass krumme und schiefe Kanten gerade erschienen. Als nächstes werden kleine Makel, wie Flecken oder nachlässig verklebte Stellen gesäubert. Nun kommt die Detailarbeit: Wie setzt man den Fokus noch besser auf den gewählten Ausschnitt? Durch das richtige Zuschneiden und Ausblenden ungewollter Stellen, gelingt die gesuchte Bildkomposition. Je nach gewünschter Stimmung, kann man Bilder mit einem Bokeh-Effekt oder Unscharf-Filter noch tiefer wirken lassen. Für den letzten Schliff lässt sich mit Schatten und Lichtern, Kontrasten und Kurven spielen. Ausprobieren schadet nicht, wobei es oftmals nicht viel Veränderung braucht, wenn das Foto bereits von guter Qualität ist. Wer mag, kann nun noch einen Farb- oder Schwarzweissfilter über das Foto legen. Bereitet man eine Fotoreihe vor, sollte man ausserdem darauf achten, dass die Filter und Lichteinstellungen der Nachbearbeitung stimmig und einheitlich sind. Berücksichtigt man diese Punkte, steht einer gelungenen Präsentation nichts mehr im Wege.

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