Mein Alltag als Teilzeitstudentin
«Das Teilzeitstudium lohnt sich», schreibt Livia Meier im Campus-Beitrag. Sie studiert Innenarchitektur an der HSLU und arbeitet als Hochbauzeichnerin in einem Architekturbüro.
Ein Innenarchitekturstudium in Teilzeit zu absolvieren, während man nebenbei arbeitet, bringt einiges an Koordination mit sich. Für mich bedeutet es, Woche für Woche den Spagat zwischen Studienprojekten und dem Berufsalltag im Architekturbüro zu meistern. Die Zeit vergeht schnell – ich befinde mich bereits im 5. von 10 Semestern, die Halbzeit steht kurz bevor. Seit über zwei Jahren studiere ich nun Innenarchitektur an der HSLU, während ich als Hochbauzeichnerin in einem Architekturbüro arbeite. Im aktuellen Designsemester entwerfe ich eine flexible Tischleuchte, während sich die begleitenden Module um Designgrundlagen, -prozesse und -kontext drehen. Der Wochenplan ist klar aufgeteilt: Montag und Dienstag bin ich im Büro, Mittwoch bis Freitag gehört dem Studium. Während der Semesterferien arbeite ich fast Vollzeit, was einen spannenden Wechsel zwischen Praxis und Theorie ermöglicht.
Der Schlüssel für mich liegt darin, meine Prioritäten klar zu setzen. Da die Projekte in diesem Semester sehr zeitintensiv sind, versuche ich, meine Aufgaben präzise zu planen und unnötige Arbeitsschritte zu vermeiden. Bevor ich mit einer Aufgabe loslege, überlege ich, was wirklich gefordert ist und wo ich am meisten lernen kann. Zugfahrten nutze ich gezielt für kleinere Aufgaben, die keine tiefere Konzentration erfordern – das Beantworten von E-Mails oder das Sortieren von Notizen funktioniert hier gut. Diese Zeiten helfen mir, kleine To-dos abzuarbeiten, ohne dass sie sich im Laufe der Woche stapeln. Die grösste Stärke des Teilzeitstudiums liegt für mich in der Flexibilität. Ich habe die Möglichkeit, Berufserfahrung zu sammeln und gleichzeitig im Studium tiefer in die Materie einzutauchen. Besonders das aktuelle Projektmodul bietet mir die Chance, kreative Ideen direkt mit praktischen Anforderungen zu verknüpfen, was ich im Büroalltag gut anwenden kann. Gleichzeitig bringt diese Doppelbelastung ihre Herausforderungen mit sich. Wenn Deadlines an der Hochschule und im Büro zusammenfallen, wird es eng. An solchen Tagen hilft mir ein genauer Wochenplan, um den Überblick zu behalten und rechtzeitig Puffer für die kommenden Wochen einzuplanen. Pausen und Auszeiten sind für mich wichtig, um den Kopf freizubekommen – sei es beim Sport, bei einem Treffen mit Freunden oder durch eine kurze Meditation.
Das Teilzeitstudium fordert einiges an Organisation, doch es lohnt sich. Die Möglichkeit, mein Wissen direkt in die Praxis umzusetzen, gibt mir wertvolle Einblicke, die ich im Studium allein nicht bekommen würde. Für mich ist es wichtig, realistisch zu bleiben: Nicht alles muss perfekt sein, manchmal zählt einfach nur, dass es erledigt wird. Die Mischung aus Praxis und Studium bereichert mich – auch wenn es nicht immer leicht ist, beides unter einen Hut zu bekommen.
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Livia Meier studiert im 5. Semester berufsbegleitend Innenarchitektur an der Hochschule Luzern, Technik & Architektur.