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Living Light

Studierende des Masterstudio ‹Experimental Design› der FHNW haben biolumineszente Bakterien gezüchtet und Objekte gestaltet, die deren Licht erlebbar machen. Im Campus-Beitrag stellen sie das Projekt vor.

Welche Alternativen gibt es zu herkömmlicher Beleuchtung in unserem Wohnungen? Wie würde sich unsere Beziehung zum Licht verändern, wenn wir uns darum kümmern müssten, wie um ein Haustier? Und was macht es mit uns, wenn das Licht auf unsere Bewegungen antwortet? Vibrio fisceri ist ein biolumineszentes Bakterium, das in Symbiose mit anderen Lebewesen lebt. Diese nutzen das Bakterium für die Erzeugung von Licht, mit dem sie Signale senden oder sich verteidigen. Die Bakterien leuchten durch eine Stressreaktion, die durch den Kontakt mit Sauerstoff erzeugt wird. Verschiedene Start Ups und Designer:innen, wie Theresa van Dongen oder das Pariser Unternehmen Glowee beschäftigen sich mit dem Phänomen und erforschen, wie man Biolumineszenz als umweltfreundliche Alternative zu elektrischem Licht für Menschen nutzbar machen kann. Während unseres Semester-Projektes zum Thema ‹Interspecies Design› haben wir uns gefragt, welche Beziehung wir zu biolumineszenten Bakterien haben und ob wir einen konstanten Dialog mit ihnen erschaffen können. Welche Reize von uns und/oder von den Bakterien beeinflussen die gemeinsame Interaktion? Wie können wir eine Symbiose schaffen, in der beide Arten – Mensch und Bakterium – voneinander profitieren?
 

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In einem experimentellen Ansatz züchteten wir biolumineszente Bakterien und gestalteten Objekte, die Interaktionen mit den Bakterien ermöglichen und so biolumineszentes Licht erlebbar machen. Wir haben als Projektteam viel von und über die Bakterien gelernt. Trotzdem blieben für uns ethische Fragen offen: Wer profitiert in den Interaktionen von wem? Kümmern wir uns fürsorglich um die Bakterien oder stören wir sie in ihrer natürlichen Lebensweise? Hören wir auf ihre Bedürfnisse oder leiten wir sie nur an?

Experiment 1: Was macht es mit uns, wenn wir innehalten und sie beobachten?
In dem Stundenglas befindet sich Wasser mit biolumineszenten Bakterien. Wendet man das Stundenglas fliesst die Flüssigkeit langsam von einer Kammer in die andere. Dadurch bewegen sich die Bakterien und die Flüssigkeit beginnt für eine gewisse Zeit zu leuchten.
 

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Experiment 2: Wie reagieren die Bakterien, wenn sie entsprechend ihrem natürlichen Habitat bewegt werden?  
Das Gefäss soll die Bewegungen des natürlichen Lebensraums imitieren. Es ist so konzipiert, dass natürliche Wellenbewegungen erzeugt werden können, welche die Bakterien zum Leuchten bringen.
 

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Experiment 3: Wie bewegen sich die Bakterien zu Musik?  
In einer Kupferschale befindet sich Wasser mit biolumineszenten Bakterien. Über einen Resonanz-lautsprecher, der sich unter der Schale befindet, kann Musik abgespielt werden. So werden leuchtende Klangfiguren erzeugt.
 

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Experiment 4: Wie antworten die Bakterien auf unsere direkten Bewegungen?  
Im Gefäss befindet sich Wasser mit biolumineszenten Bakterien sowie kleine Magnetkugeln, die mit einem Magnetstab von aussen bewegt werden können. Durch diese Bewegung leuchten die Bakterien auf und man kann mit Licht zeichnen.
 

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