Die Reuss in Luzern vs. der Rhein in Basel.

Ins lauwarme Wasser geworfen

Sabrina Hobi hat an der HSLU Innenarchitektur studiert und arbeitet jetzt als Trainee bei Herzog & de Meuron. Im Campus-Beitrag erzählt sie, wie Theorien aus dem Studium zu Argumenten im Meetings werden.

Lebenslauf, Bewerbungsfoto, Motivationsschreiben, Kontaktdaten des Architekturbüros und das omnipräsente Portfolio – dies sind die zentralen Elemente, die es braucht, um sich auf dem Architektur-Arbeitsmarkt bewerben zu können. Ich entschied, mich diesem Aufwand parallel zur Bachelor-Abschlussarbeit zu widmen. Einige Sachen, wie den Namen des mir erwünschten Büros, waren mir schon lange bewusst. Während des Studiums konnte ich mir  eine persönliche Meinung darüber bilden, was mich an der Innenarchitektur fasziniert, wo ich noch mehr erfahren möchte und was ich damit erreichen will. So entstand mein Motivationsschreiben. Das Portfolio war ein grösserer Aufwand. Ich definierte dafür einen Leitfaden mit den Aussagen, dass weniger mehr ist, dass Darstellungen für sich sprechen und dass die Vielfalt an erarbeitetem Wissen sichtbar wird.


Der Weg zur Hochschule vs. der Weg zum Büro.

Dies ist leichter gesagt als getan. Ich betrachtete meine Arbeiten und Projekte und musste erkennen, dass das persönlich wichtigste Projekt, nicht zwangsläufig das geeignetste für mein Portfolio ist. Wieso ich mir diesen zusätzlichen Stress während den letzten Wochen im Studium antue? Meine Antwort dazu: der doppelte Aufwand hat sich in meinem Fall doppelt gelohnt. Durch mein Engagement erhielt ich die Möglichkeit, die Reuss gegen den Rhein, Luzern gegen Basel und den Campus Horw gegen das Büro von Herzog & de Meuron einzutauschen.


Die Reuss in Luzern vs. der Rhein in Basel.

Der Übergang vom Einreichen meiner Diplomarbeit zum Einrichten meines neuen Arbeitsplatzes verging wie im Flug. Ehe ich mich versah, war ich plötzlich eine Mitarbeiterin in einem Architekturbüro, wo die Theorien und Übungen aus dem Studium zu Argumenten in einem Meeting werden. Natürlich gibt es sehr vieles, worauf mich das dreijährige Studium nicht vorbereiten konnte. Zum Beispiel bestimmte Software, Arbeitsformen, neue Theorien, mehr Wissen, erweiterte Abläufe. Daher ist und bleibt der Schritt in die Arbeitswelt ein Sprung ins Wasser. Im Studium und in Praktika habe ich mir Wissen angeeignet und Erfahrungen gesammelt, so ist das Wasser immerhin bereits lauwarm. Doch ich lerne und studiere als Mitarbeiterin immer weiter, in einem Berufsfeld, das mir nie langweilig wird.

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