Besprechungsnotizen Themenfindung. (Roger Mettler)

Die freie Thesis der ArchitekturWerkstatt

Einen Sommer lang hat sich Roger Mettler gefragt, zu welchem Thema er seine Thesis an der ArchitekturWerkstatt St.Gallen schreiben will. Im Campus-Beitrag erzählt er, wie er sich entschieden hat.

Das krönende Ende eines jeden Studiums ist die Abschlussarbeit. In meinem Fall, die Bachelor-Thesis. Diese ist meist eine in schriftlicher Form verfasste Abhandlung, die das erlernte Wissen und die Erfahrungen der vorhergehenden Semester widerspiegelt. Normalerweise wird auf der Stufe Bachelor für dieses Projekt ein Semester aufgewendet. Dozierende geben vor den Semesterferien ihre Themen bekannt und nach einem kurzen Vorgespräch können sich die Studie-renden bei ihnen einschreiben. Danach erarbeiten sie das Projekt und geben die Arbeit schlussendlich ab.

Die ArchitekturWerkstatt St.Gallen geht mit dieser Thematik ein bisschen anders um. Hier geben die Dozierenden keine Themen vor und der ganze Prozess der Thesis beginnt direkt nach der letzten Prüfung des zweitletzten Studienjahres. Ab diesem Moment gilt es, sich Gedanken zu machen, womit man sich das nächste Jahr auseinandersetzen will. Wir können das Thema der Thesis frei wählen und erarbeiten die Aufgabenstellung ein Semester lang individuell. Die Auswahl eines Themas erhält dadurch eine zu Beginn kaum abschätzbare Tragweite. Kurzfristig gedacht, muss ein Thema verschiedensten Ansprüchen genügen: Der Umfang der Analyse muss innerhalb eines Semesters bewältigbar sein, darf aber auch nicht zu knapp sein. Es muss ein erkennbares Ziel haben, sodass daraus im folgenden Semester ein vollwertiges Projekt entstehen kann. Ausserdem soll es interessant genug sein, dass man nicht schon auf halbem Weg bereut, es gewählt zu haben.

Mir persönlich gefällt der langfristige Horizont der Themenwahl. Denn selten haben wir die Chance, uns in einem kontrollierten Umfeld einem selbstgewählten Gebiet zu widmen. Nie mehr werde ich die Möglichkeit erhalten, mich mit Experten und Teammitgliedern über einen so langen Zeitraum auf wissenschaftlicher Basis über etwas zu unterhalten und zu forschen. Deshalb werde ich mich mit meiner Gruppe dem Thema ‹Low-Tech und Nachhaltigkeit im Bau› widmen, da eine Auseinandersetzung mit diesem Gebiet von integraler Wichtigkeit für den Beruf des Architekten ist.

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