Visualisierung ‹4 gewinnt›

Urban Fabrics

Interaktiv und spielerisch – Textildesign-Studierende der HSLU haben für das Suurstoffi-Areal in Rotkreuz Blendschutz-Kollektionen entworfen.

Auf dem Suurstoffi Areal in Rotkreuz entsteht ein verkehrsfreies Quartier, das Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander verbindet. Die beiden Gebäude Suurstoffi 43 und 45 sind als letzter Bauabschnitt geplant. Sie umfassen insgesamt eine Fläche von 18'000 Quadratmeter. Das von Bauart Architekten und Studiomori geplante Gebäude ‹S45› bietet sogar Wohnungen für Studierende. Im Rahmen des Projekts ‹Urban Fabrics› entwarf unsere Klasse Ideen für die textile Beschattung dieses Gebäudes. Wir setzten uns mit Textilien in der Architektur auseinander und gestalteten eine vielseitige Storen-Kollektion.


Entwurf ‹4 gewinnt›

Visualisierung ‹4 gewinnt›

Um in das Projekt einzusteigen, besichtigten wir das noch unbebaute Gelände in Rotkreuz. Wir sammelten Eindrücke der Umgebung, Fakten und Zahlen zum Areal sowie Einblicke in die Pläne und Visionen der Architekten. Das von zeitgenössischer Architektur geprägte Suurstoffi Areal – hier steht auch das Gartenhochhaus Aglaya – verbindet Studieren, Arbeiten und Wohnen. Am Tag der Besichtigung lag der Nebel tief und trug zu einer eher tristen Stimmung bei. Für uns war nach diesem Besuch klar, dass wir Farben ins Spiel bringen wollten, um damit die Absicht eines einladenden Wohnorts zu stützen. Aus dieser Idee entwickelte sich ‹Play›, eine von fünf Gruppenarbeiten unserer Klasse. Es ist eine lebendige und farbenfrohe Storen-Kollektion, die das Gebäude ‹S45› zum Erlebnis macht. Inspiriert von Spielen aus unserer Kindheit wie Vier-gewinnt, Tetris und dem ‹Rubik's Cube› haben wir unterschiedliche Dessins mit geometrischen Mustern und plakativen Farben entworfen. Die bunten Storen verwandeln die Fassade in eine Spielfläche: Durch die Bewegungen der Storen verändert sich die Hülle des Bauwerks und es entsteht ein Spiel der Farben und Formen.


Visualisierung ‹Rubik's Cube›

Nahansicht Entwurf ‹Rubik's Cube›

Indem wir die Designs der Storen über eineinhalb Etagen zogen, treten diese mit der Architektur in Austausch. Von innen und aussen, nah und fern entsteht ein wandelbares Gesamtbild. Die grossflächigen Entwürfe brechen die streng rhythmisierte Architektur, bei schönem Wetter trägt das Bauwerk ein ganz anderes Kleid. So sollen unsere Storen das Gebäude als Wohn-, Arbeits- und Spielerlebnis unterstützen – mit einer interaktive Fassade, die jung und alt vereint und Spass in den grauen Büroalltag bringt.

 

Entwürfe unserer Mitstudierenden


‹Papierwerk› von Jana Rehmann, Sonja Locher und Laura Schor

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Papier dient als gestalterische Ausgangslage. Die Kollektion spielt mit dem Falten, Schneiden und Drehen und verschiedenen Papierformaten. Grafische und malerische Darstellungen treffen aufeinander und verbinden sich mit der eleganten und geradlinigen Architektur.


‹Vom Glashaus zum Gewächshaus› von Stephanie Meier und Giulio Gallana

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Die Autorinnen entwickelten ein modulares System für die Oberflächengestaltung der Storen, bei dem einzelne Ebenen miteinander kombiniert werden können. Das System erlaubt eine ökonomische Umsetzung einer sich nie wiederholenden Fläche.


‹Umformuliert› von Lioba Wachter und Valerie Ehrenbold
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‹Umformuliert› thematisiert die Spiegelung in Fensterscheiben, welche die Umgebung in neuen Formen zeigt. Bewegung, Verzerrung und Vibration prägen die Storenentwürfe.



‹Le hasard fait bien les choses› von Jodie Schulthess und Estelle Ruedin

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Der Entwurf spielt mit optischen Effekten, die Arbeitsmethode war der Zufall. Sie verlieren die Kontrolle über die Fassade, wenn die Bewohnerinnen die Storen hoch- oder runterfahren. Das Gebäude wird dem Zufall überlassen.


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Kommentare

Andreas Konrad 27.03.2022 15:05
Mit ökonomisch relativ geringem Aufwand wird aus belangloser Architektur eine poetische Liebeserklärung. Das soll man jetzt einfach alles realisieren und nicht in irgendwelchen internen Kommissionen zu Bode schwatzen.
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