R wie remap

R wie remap

In seiner Arbeit ‹remap› setzt sich David Herren mit der Ästhetik statistischer Grafiken auseinander. Ihn interessiert die Frage: «Was reizt uns an der visuellen Vermittlung von Daten unabhängig ihres Inhalts?»

Das Department Design & Kunst der Hochschule Luzern ist im Herbst 2016 auf das Areal der Firma Monosuisse in Emmenbrücke gezogen. Im Modul ‹Enzyklopädie Emmenbrücke› entwickeln die Studierenden des Bereichs ‹Interdisciplinarity in Design and Arts› ein Projekt mit Ortsbezug.

Meine Arbeit ‹remap› thematisiert die Verarbeitung von Daten und die Ästhetik statistischer Grafiken. Als Rohdaten dienen mir ein Satellitenbild von Emmen und die News-Feeds zur Zentralschweiz des Schweizer Radio und Fernsehen sowie der Luzerner Zeitung. Eine eigens entwickelte Software wandelt diese Daten in eine Animationsgrafik und schliesslich in eine thematische Karte. So ist eine Serie von zwölf kleinformatigen Bilder entstanden. Die Arbeit transportiert keine realen Fakten, sondern erzeugt den Anschein von Authentizität. So versuche ich die Erwartungen, die an die Vermittlung von Daten gestellt werden, zu durchbrechen.

Die Animation beruht auf einem Algorithmus und stellt eine Wanderung dar: Ein virtueller Wanderer sucht auf der Karte nach fiktiven Wegmarken, dargestellt als Kreisflächen. Jede Wegmarke zieht den Wanderer an, ähnlich den Gravitationskräften im Universum. Einzig diese Kräfte bewegen ihn. Trifft der Wanderer auf eine Wegmarke, wächst diese. Das Wachstum ist abhängig von der Dauer der Erkundung und der Anzahl ausgewählter Schlagzeilen aus den News-Feeds. Alle Wegmarken sind miteinander verbunden und teilen sich die gleiche Ressource. Wächst die eine, schrumpfen alle anderen. Der Weg des Wanderers wird fortlaufend aufgezeichnet. Die so gezeichnete Karte wird immer dichter.

* David Herren studiert im 3. Semester BA in Kunst & Vermittlung an der Hochschule Luzern – Design & Kunst.

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