In der Ausstellung «UNLABEL – Mode jenseits von Kategorien» zeigen die Kuratorinnen neun que(e)r gedachte Positionen von Modedesignern und Künstlerinnen. © ZHdK

One-fits-all

Welche Kleidungsstücke sind männlich und welche gelten als weiblich? Das hinterfragen Curatorial Studentinnen mit der Ausstellung «UNLABEL – Mode jenseits von Kategorien».

Zu Beginn des Projekts stand das Konzept, welches sich Mitte Dezember 2018 im Wettbewerb gegen vier andere studentische Konzepte durchgesetzt hatte. Die Ausstellung zu Queer Fashion setzten nun Studierende des Masters Art Education Curatorial Studies an der ZHdK gemeinsam innerhalb von drei  Monaten um. Entstanden ist daraus ein offener Möglichkeitsraum, mit welchem die 18 Kuratorinnen und Kuratoren dazu anregen wollen, herrschende Normen zu überdenken.

Wie androgyn ist die Farbe Pink? © Gemma Pepper

Angefangen in den 1990ern, als der Rock als ein vermeintlich weibliches Kleidungsstück von Männern aus der Technoszene adaptiert wurde, spannt die Ausstellung den Bogen bis hin zu zukunftsweisenden Positionen, die Mode unabhängig von Kategorien wie Geschlecht, Alter oder auch Jahreszeit denken. Die Ausstellung diskutiert Schnitte und Farben und deren Zuschreibungen. Während einige Positionen mit dezentem Nude oder Schwarz arbeiten, erheben andere trotz extravaganten Mustern oder kräftigen Pinktönen einen universalen Anspruch. Mode also, welche sich von jeglichen Klischees und Zuschreibungen lösen möchte.

Glossartafeln für ein komplexes Thema. © Gemma Pepper

Die Studierenden verhandeln in der Ausstellung auch immer wieder den Körper als solchen:
Der nackte, queere Körper als Textildruck, selbstbewusst schreitende Models auf Leinwände projiziert oder eine unbekleidete Person in der installativen Umkleidekabine. Der Körper ist jener, an welchem versucht wird, das Geschlecht biologisch festzumachen. Doch worin manifestiert sich das soziale Geschlecht? Die Studierenden setzten sich mit queeren Theorien auseinander und bieten den Diskurs nun auch ihrem Ausstellungspublikum an. Das Thema ist komplex, Glossartafeln erklären zentrale Begrifflichkeiten. Im Zentrum des Raumes positionierten die Kuratorinnen der Vermittlungsbereich, wo sich Besucher und Besucherinnen austauschen und in entsprechender Literatur vertiefen können. Mit einem Rahmenprogramm – vom Nähworkshop bis zur Podiumsdiskussion – begleiten die Kuratorinnen die Ausstellung.

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