Wohnhaus Martin Rauch

Lehmbau im Vorarlberg

In ihrer Seminarwoche besuchten die Studierenden der ArchitekturWerkstatt St. Gallen Lehmbauten im Vorarlberg. Im Campus-Beitrag berichtet Mario Salic, was er gesehen und gelernt hat.

In St. Gallen machen wir uns mit einem kleinen Bus auf die Reise nach Vorarlberg. Angekommen in Schlins beginnt die Führung im Atelier der Firma ‹Lehm Ton Erde›. ArchitekturWerkstatt-Dozent Arnaud Evrard gibt uns einen Überblick über die verschiedenen Techniken des Lehmbaus inklusive einer von ‹Lehm Ton Erde› selbst entwickelten Stampflehmtechnik. Danach machen wir uns auf vier Posten mit dem natürlichen Baustoff vertraut. Wir stampfen kleine Baumuster, beschäftigen uns mit verschiedenen Lehmmischungen, spachteln mit Lehmputz und Lehm-Kasein und entwerfen Muster mit farbigem Lehm. Nach der praktischen Arbeit besuchen wir die Werkhalle, in der grosse Lehmblöcke gestampft und anschliessend wie grosse Ziegel auf der Baustelle gestapelt werden. Zum Schluss besichtigen wir das Haus des Lehmbau-Pioniers Martin Rauch, das er mit dem Zürcher Büro Boltshauser Architekten entworfen hat.


Das Atelier der Firam ‹Lehm Ton Erde›.

Der dritte Tag führt uns nach Muntlix ins Haus Hägi Wendls. Es ist ein altes Haus mit viel Geschichte, die zurück bis ins 15. Jahrhundert reicht. Das Haus befindet sich gerade im Umbau. Dafür werden ausschliesslich Lehm, Stroh und Holz verwendet, trotzdem muss die alte Bausubstanz erhalten bleiben. Nächster Halt ist der Campus der Firma Omicron in Klaus. Das Gebäude beeindruckt mit seinen ‹Relaxing Spaces› – Aufenthaltsräume und Pausenbereiche, teilweise aus Lehm, die den Teamgeist und die Motivation der Mitarbeitenden stärken sollen. Am Nachmittag steht ein Rundgang durch Schwarzenberg – eines der schönsten Walddörfer des Bregenzerwald – auf dem Programm. Wir besichtigen das Museum der Malerin Angelika Kauffmann und den nach ihr benannten Saal. Der Rundgang gibt uns einen tiefen Einblick in die Geschichte dieser traditionellen Bauten. Zum Schluss der Semniarwoche haben wir noch weitere Bauten in Vorarlberg besucht – von den Bushaltestellen international bekannter Architekten in Krumbach bis zur Wiederaufbereitung der Propstei St. Gerold.


Der ‹Relaxing Space› der Firma Omicron in Klaus.

Wir Studierenden gingen ohne grosse Erwartungen auf die Seminarreise. Das vielfältige Programm, die Führungen und Gespräche mit Architektinnen und Architekten und die praktischen Arbeiten mit Lehm haben uns eine Riesenfreude gemacht.

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