Zürich, Pfingstweidstrasse 31 A, 6. OG: Hier erhalten Jungunternehmen aus der Kreativwirtschaft Schub. Fotos: Regula Bearth

Kreative mit Geschäftssinn

Der Incubator for Cultural Entrepreneurship der Zürcher Hochschule der Künste bietet Starthilfe für Jungunternehmen: Er unterstützt Interessierte dabei, Ideen bis zur Marktreife weiterzuentwickeln und eine eigene Firma zu gründen.

Kunsthochschulen sind ein Nährboden für spannende Ideen und innovative Sichtweisen – zahlreiche davon haben das Potenzial zum erfolgreichen Geschäfts- oder Arbeitsmodell. Hier setzt der Incubator for Cultural Entrepreneurship der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) an und bietet Starthilfe für Jungunternehmen: Er unterstützt Interessierte dabei, Ideen, Produkte oder Dienstleistungen bis zur Marktreife weiterzuentwickeln und ein eigenes Unternehmen zu gründen. Das Pilotprojekt ist im Herbst 2013 lanciert worden und Teil des von der Gebert Rüf Stiftung, der Avina Stiftung, der ZHdK und der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel getragenen Projekts «Cultural Entrepreneurship Education».

Seit dem Start des Incubators im September 2013 arbeiten Tina Stieger und Annina Gaehwiler als zwei der ersten «Incubatees» auf die Gründung ihrer Firma hin: «Pour les Alpes» wird die GmbH heissen. Inspiriert von der Schweizer Alpenkultur entwickeln die beiden Designerinnen in enger Kooperation mit traditionellen Kunsthandwerkern einzigartige Designobjekte. Weshalb haben sie sich für den Incubator als Startrampe entschieden? «Uns hat die Businessdenke gefehlt. Wir eignen uns hier Kompetenzen von der Buchhaltung über Kundenakquisition bis zum Investorengespräch an», so Stieger. Und Gaehwiler meint: «Der Incubator bietet uns gleichzeitig einen Rahmen und erzeugt Druck, mit unserem Businessmodell vorwärts zu machen.»

Coaching, Networking, Infrastruktur
Der Fall des «Pour les Alpes»-Duo zeigt exemplarisch, dass in den sogenannten Creative Industries noch viel Potenzial vorhanden ist. Wer kann vom Incubator profitieren? Projektleiter Pietro Morandi: «Studierende, Alumni, wissenschaftliche Mitarbeitende und Dozierende der ZHdK, die ein Projekt oder eine Geschäftsidee im Kontext der Kultur- oder Kreativwirtschaft realisieren und damit langfristig Geld verdienen wollen.» Gratis ist die Starthilfe nicht: «Die Leistungen des Incubators folgen der Marktlogik. Incubatees investieren in ihre Gründungspläne. Das Preis-/Leistungsverhältnis im Incubator ist dabei freilich sehr attraktiv.» Mit zweihundert bis vierhundert Franken pro Monat (je nach gewähltem Leistungspaket) ist man dabei. Wie sieht die Unterstützung konkret aus? «Incubatees profitieren von einem umfassenden Coaching-Angebot und zahlreichen Gelegenheiten zum Networking. Sie erhalten auf Wunsch eine Arbeitsinsel und können die gesamte Infrastruktur der ZHdK nutzen», so Morandi.

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