Eindrücke vom Designathon 2015 Fotos: Designathon

«Es herrscht der kreative Ausnahmezustand»

Vom 20. bis 22. Oktober findet im Toni-Areal in Zürich der zweite Design-Marathon statt. Die ZHdK-Absolventin Mona Neubauer vom Designathon-Verein erklärt, wieso sich mitmachen dieses Jahr noch mehr lohnt.


Was ist neu beim zweiten Design-Marathon, der vom 20.–22. Oktober 2017 das Toni-Areal in Zürich-West in Beschlag nimmt? Die ZHdK-Absolventin Mona Neubauer vom Designathon-Verein erklärt, wieso sich mitmachen dieses Jahr noch mehr lohnt.

Isabelle Vloemans: Wie erklärst du denjenigen, die die Premiere 2015 verpasst haben, was der Designathon ist?
Mona Neubauer: Am Designathon erarbeiten interdisziplinäre Teams während 48 Stunden Ideen für die Zukunft. Eine Jury bewertet die Projekte und prämiert die besten Arbeiten. Jeder Designathon steht unter einem anderen Thema – ein Thema, bei dem viele gesellschaftlich relevante Fragen zusammenkommen. Es gibt Workshops, spannende Speaker, leckeres Essen und viele geraten so ins Fieber, dass sie mit dem Schlafsack im Toni-Areal campen. Kurz: Es herrscht der kreative Ausnahmezustand.

Was hat das Ganze mit Design zu tun?
Ich und meine Mitstreiter haben ein breites Designverständnis und verstehen Design als eine Disziplin, die Wissen generiert. Wir wollen durch den Event einen interdisziplinären Denkraum eröffnen. Es nehmen viele Designer teil, die ihrem Team Designmethoden zur Verfügung stellen können, aber auch Personen mit ganz anderen Backgrounds wie Naturwissenschaften oder Sozialarbeit, die ihre eigenen Tools und Techniken mitbringen. Mitmachen kann jede und jeder. Das ergibt eine spannende Mischung.

Was ist neu bei der zweiten Durchführung?
Es ist uns wichtig, dass die Projekte, die am Designathon entstehen, gesellschaftlich etwas bewirken. Deshalb gibt es diesmal im Anschluss an die Veranstaltung eine öffentliche Werkschau. Zudem speisen wir alle Ideen in ein frei zugängliches Webarchiv ein. Am wichtigsten ist aber, dass wir vom Verein Designathon die Teams dabei unterstützen wollen, ihre Ideen weiterzuverfolgen. Wir sehen uns dabei als Moderatoren in einem längeren Prozess.

Weshalb habt ihr diesmal Designaufgaben rund um das Thema Nähe gewählt?
Das Thema Nähe eröffnet ein Feld, in dem so unterschiedliche Aspekte wie Stadtentwicklung und Verdichtung, kulturelle Unterschiede, Einsamkeit, Privatsphäre, invasives Design am eigenen Körper oder die Beziehung zwischen Mensch und Maschine aufeinandertreffen. Die damit verbundenen Fragestellungen betreffen uns alle.

Vor zwei Jahren habt ihr den Designathon als ZHdK-Studis organisiert, jetzt steht ihr im Berufsleben – welches persönliche Ziel verfolgt ihr mit der Veranstaltung?
Wir sind alle ehrenamtlich für den Designathon im Einsatz. Wir lieben es, unterschiedliche Menschen zusammenzubringen und gemeinsam etwas auszuhecken. Wir arbeiten aber daran, eine nachhaltige Finanzierung für den Event zu finden. Denn wir glauben fest, dass Design einen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten kann.

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