‹loop› im Gebrauch.

Die Zugfeder als Hosenklammer

Für ihre Bachelorarbeit an der HSLU Design & Kunst hat die Designerin Fabia Burkhard eine Hosenklammer fürs Velofahren entwickelt.


Für ihre Bachelorarbeit an der HSLU Design & Kunst hat die Designerin Fabia Burkhard eine Hosenklammer fürs Velofahren entwickelt.


Oft passiert es, das mich der Alltag mit seinen kleinen Freuden, Tücken und Problemen zu neuen Gestaltungsideen inspiriert. Genau so hat auch meine Bachelorarbeit ‹loop› ihren Anfang genommen: beim Probefahren eines Velos merkte ich, dass sich meine weiten, weissen Sommerhose schlecht mit dem ungeschützten Fahrradgetriebe verträgt. So begann ich, meine Flatterhosen mit Alu-Veloklammern zu zähmen. Da diese den Stoff nur schlecht zusammenhielten, unangenehm ins Wadenbein einschnitten und alles andere als chic aussahen, reifte die Idee zur Entwicklung einer geeigneten Hosenklammer heran. Ich setzte mir zum Ziel, eine Veloklammer zu entwerfen, die auch weite Hosen zuverlässig zusammenhält, sich jeder Beinform anpasst, einfach zu handhaben ist, Licht reflektiert und die Trägerin oder den Träger erst noch auf subtile Art schmückt.

Für mich ist das Velofahren ein schöner Weg ist, engen Bussen und Fahrplänen zu entkommen und mich an der frischen Luft zu bewegen. Für Andere steckt eine ganze Lebensart dahinter. Bücher wie Mikael Colville-Andersens ‹Cycle Chic› oder die Veranstaltung ‹Style Ride› zeigen, dass es vielen Menschen wichtig ist, auch auf dem Fahrrad ihren eigenen Kleidungsstil zu pflegen, ohne auf unschöne Funktionskleidung ausweichen zu müssen. Gespräche mit Alltagsradlerinnen und –radlern haben mir gezeigt, dass sie oft mit Knoten, Haarklammern und Bändern improvisieren. Aus der Velobranche habe ich interessante Labels und Produkte entdeckt, die sich ebenfalls mit dieser Problematik auseinandersetzen. Zum Beispiel den ‹Skirt Garter›, eine Art Strumpfband mit Klammer, das den Minirock auf dem Rad vor dem Hochrutschen schützen soll.

Die Antwort auf meine Fragestellung fand ich im Prinzip der Zugfeder. Sie ist bis zu einem gewissen Grade dehnbar und springt bei Entspannung in ihren Ursprungszustand zurück. Ihre abgeflachte Form verhindert ein ein Abrollen. Die Drahtdicke ist so gewählt, dass sie nicht ins Bein einschneidet aber doch robust genug für eine unkomplizierte Handhabung ist. Für den Verschluss wurden die Materialeigenschaften von Federstahl erneut ausgenutzt: Die beiden Enden lassen sich ineinander einklicken und halten durch den Druck zusammen. Zusätzlich ist ‹loop› mit retroreflektierenden Pigmenten beschichtet, um auch bei Dunkelheit die Trägerin oder den Träger sicher nach Hause zu bringen.

* Fabia Burkhard hat letztes Jahr den Studiengang Objektdesign an der Hochschule Luzern Design & Kunst, abgeschlossen.

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