Restaurantbereich mit dem offenen Grill

Chur-rascaria

Essen und übernachten im ehemaligen Gefängnis: Julia Zenklusen hat ihr Innenarchitektur-Studium mit einem Gastronomieprojekt für den Sennhof in Chur abgeschlossen.

Als Abschluss des Studiums an der HSLU entwerfen die angehenden Innenarchitekten/innen im 6. Semester ein letztes Projekt. Ziel dieser Arbeit ist die Anwendung des Erlernten der letzten drei Jahre. In diesem Jahr bekamen wir Studierenden die Aufgabe im ehemaligen Gefängnis von Chur, dem Sennhof, ein Restaurant und ein Hostel zu entwerfen.
 

Grundriss

Schnitt A-A

Um uns einen ersten Eindruck der Gemäuer zu verschaffen, besichtigen wir Chur mit dem ehemaligen Gefängnis am Rande der Churer Altstadt. Während der Tour durch den Sennhof, umgeben von hohen, massiven Mauern mit Stacheldraht, hinter vergitterten Fenstern, in den ehemaligen Isolationszellen mit betonierter Möblierung, gingen mir bereits erste Bilder und Gedanken durch den Kopf, wie das Areal einmal aussehen könnte – ich war direkt inspiriert!

Zu Beginn erhielten wir von den Dozierenden drei Menü-Vorschläge, die uns als Einstieg ins Thema dienen sollten. Ich entschied mich für das Menü mit dem Titel ‹Traditionell mit einer Prise Fernweh›. ‹Traditionell› verband ich mit einer ursprünglichen Kochtechnik, dem Grillen über dem Feuer. Der Begriff ‹Fernweh› erinnerte mich an eine Reise nach Südamerika und ein prägendes Erlebnis beim Besuch einer sogenannten Churrascaria, wo das Fleisch an Spiessen direkt an den Tischen serviert wird. Chur und eine Chur-rascaria war das vielleicht ein Zeichen oder doch nur zufällig ein passendes Wortspiel, welches ich allerdings erst später entdeckte? So entstand ein Gastronomiekonzept, bei dem ich einen offenen Grill in der Mitte des Restaurants platzierte und so zum Haupterlebnis machte. Um das Konzept zu komplementieren, schwebte mir im historischen Turm ein goldener Weinturm vor.


Sitznische mit Blick in die Küche

Nach zwei Semestern im Homeoffice waren die Besprechungen mit den Dozierenden vor Ort eine willkommene Abwechslung. Mit ihren Inputs habe ich das Projekt weiterentwickelt, verworfen, abgeändert und erneut angepasst. Aber diesen Prozess ist uns Studierenden ja bestens bekannt. Gegen Ende wurden die Nachtschichten immer länger und die Ruhephasen immer kürzer. Trotz, oder gerade wegen dieser intensiven Arbeit konnte ich am Schluss ein vollständiges Projekt abgeben. Wir durften unsere Projekte sogar in der Kornschütte in Luzern ausstellen und unseren Familien, Freunden und allen Interessierten zeigen. Alles in allem war dieses doch sehr intensive Projekt sehr lehrreich und ich wurde am Ende des Semesters mit dem Diplom belohnt.

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