Die überhohen Räume sind auch in der Fassade ablesbar.

Überhöhe trotz tiefen Mieten

Bob Gysin + Partner gewinnen den Wettbewerb für die städtische Wohnsiedlung neben dem Hardturmstadion. Die Jury lobt die Komplexität des Projekts, stellt die überhohen Räume aber in Frage.

Neben dem neuen Hardturmstadion plant die Stadt Zürich eine Siedlung mit 160 kostengünstigen Wohnungen. Bob Gysin + Partner gewinnen den Wettbewerb für den Neubau. An den Ecken springt der kompakte Blockrand von der Strassenflucht zurück. So brechen die Architekten die Länge des Hauses und formen präzise Aussenräume, schreibt die Jury. Im Sockel ist die Fassade schwarz verputzt. Das unterstütze zwar die Umgebungsidee, meint das Preisgericht, ist aber skeptisch: «Ob diese die durch ein Fussballspiel ausgelösten möglichen Emotionen aushalten kann, ist zu überprüfen.» BGP organisieren die Wohnungen mit einem einheitlichen Grundmodul, das unterschiedliche Grundrisse ermöglicht. «Wichtig ist den Architekten, dass in jeder Wohnung eine spannende Raumfolge entsteht», so die Jury. Diese Haltung wird mit einem überhöhten Raum akzentuiert. Das Preisgericht lobt die Verfasser für die räumliche Komplexität der zweigeschossigen Bereiche und stellt sie dennoch in Frage. Das Projekt sei zwar wirtschaftlich, trotzdem müsse man überlegen, ob der Luxus eines zweigeschossigen Raumes angebracht sei. «Sollte dieser angesichts des strategischen aber auch politischen Drucks nicht für zusätzliche Zimmer, Spielflächen, als Abstellraum oder für ähnliches genutzt werden können?»

Wohnsiedlung Hardturm, Zürich

Projektwettbewerb im offenen Verfahren mit 62 Teams für die Stadt Zürich
– 1. Rang: Bob Gysin + Partner BGP, Zürich
– 2. Rang: Ramser Schmid Architekten, Zürich
– 3. Rang: LVPH Architectes, Fribourg
– 4. Rang: Allemann Bauer Eigenmann Architekten, Zürich
– 5. Rang: Nils-Holger Haury mit Sylvain Villard und Maya Scheibler, Lörrach (D)
– 6. Rang: :mlzd, Biel
– 7. Rang: Vukoja Goldinger Architekten, Zürich
– 8. Rang: LOT-Z Architekten, Zürich

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Kommentare

batman 24.10.2012 16:54
steht das ding nicht schon zu 100fach in wallisellen rum?? nehmt ihm noch die überhohen räume weg, dann geht auch noch der letzte 'witz' flöten.. und auf die sachgerechte 1:1 evaluierung, ob der böse schwarze sockel unsere hooligen-emotionen aushält, sind wir alle schon sehr gespannt! die stadt (mit meister odermatt an vorderster front) kann dafür ja einen thinktank aus hoch qualifizierten spezialisten beauftragen die in wissenschaftlicher akribie, lange darüber diskutieren und testen! braucht unbedingt noch einen farbkünstler! der macht dann aus schwarz anthrazit! bis jetzt lösen die gelb-schwarzen fenster vor allem emotionen aus.. weiter so!
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