Visualisierung Strassenseite

Typologische Erfindung für einen ungewöhnlichen Ort

Schärli Architekten und Meyer Gadient Architekten gewinnen den Studienauftrag für das Sagenmatt-Areal in Ebikon. Ihr Entwurf verschmilzt Agglomerationsarchitektur zu einer neuen Grossform.

Ich weiss nicht, ob Ihnen das Wort «Spiessli» (schweizerdeutscher Diminutiv für Spiess) in einem städtebaulichen Kontext schon einmal begegnet ist. Wenn nicht, ist die Lektüre des Masterplans für Ebikon zu empfehlen, den Hosoya Schaefer Architekten mit den Landschaftsarchitekten von Studio Vulkan und den Verkehrsplanern von IVB Hüsler ausgearbeitet haben. Er vereint verschiedene planerische Strategien zur Weiterentwicklung von Ebikon, einer Agglomerationsgemeinde, die sich entlang der vierspurigen Kantonsstrasse zwischen Luzern und Zug in die Länge zieht. Hier hatten sich erst die Industrie, später Autohändler, KMUs und Dienstleister, Bars und Dancings angesiedelt. Auch der erste Baumarkt der Schweiz soll in Ebikon zu bestaunen gewesen sein. Und weil die Kantonstrasse schnurgerade durch das Rontal läuft, wurde aus dem ehemaligen Bauerndorf ein fast schon amerikanisch anmutendes Stück Stadtlandschaft, das man einst mit jenem «strip» verglich, den Robert Venturi in Las Vegas analysiert hatte (nicht zufällig spielt eine der schönsten Szenen von Christian Schochers Roadmovie «Reisender Krieger» an eben diesem Ort). Für die Einwohner von Ebikon aber ist die charakteristische Kantonsstrasse problematisch, weil sie nicht für die Bevölkerung, sondern für den Autoverkehr geplant worden ist, und weil sie mit ihrer dominanten Linearität alle anderen Siedlungsstrukturen übertönt, die einst da waren oder da sein könnten. Der Masterplan schlägt deshalb die Stärkung von zusammenhängenden Raumsequenzen vor, die über die Strasse hinweg Beziehungen schaffen. Entlang des gut drei Kilometer langen strips auf Gemeindegebiet sollen so immer wieder querverlaufende Fussverbindungen geschaffen werden, die «wichtige Nutzungen und ÖV-Punkte auffädeln» und ein «vernetztes, qualitätsvolles, fussläufiges Siedlungsgebiet» entstehen lassen. Das sind dann die anfangs erwähnten «Sp...
Typologische Erfindung für einen ungewöhnlichen Ort

Schärli Architekten und Meyer Gadient Architekten gewinnen den Studienauftrag für das Sagenmatt-Areal in Ebikon. Ihr Entwurf verschmilzt Agglomerationsarchitektur zu einer neuen Grossform.

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