Modell des Siegerprojekts Fotos: Husistein & Partner

Städtebau statt Siedlungsbau

Der Wettbewerb für die Entwicklung des KWC-Areals ist schon seit letzten Sommer entschieden. Bisher war das Resultat unter Verschluss. Philipp Husistein vom Siegerteam beantwortet jetzt unsere drei Fragen.

Der Wettbewerb für die Entwicklung des 27 000 Quadratmeter grossen KWC-Areals ist schon seit letzten Sommer entschieden. Bisher war das Resultat unter Verschluss. Nun hat die Franke Immobilien AG die Studien der Öffentlichkeit präsentiert. Denn die Gemeinde muss im Mai der Umwandlung in eine Zentrumszone zustimmen. Philipp Husistein vom Siegerteam beantwortet unsere drei Fragen.

Was ist die Erfindung am Siegerprojekt?
Philipp Husistein: Die «Erfindung» ist die Erarbeitung einer städtebauliche Strategie zur Entwicklung eines Areals – statt eines Projekts. Wir haben die vorhandenen identitätsstiftenden Elemente eruiert, diese gesichert und um zusätzliche Massnahmen ergänzt. Damit wird die Strategie robust, bietet Flexibilität und Etappierbarkeit und wird vor allem nicht beliebig.

Wie verhält sich das Projekt zur Umgebung?
Das Projekt – es hat die Dimension eines Quartiers – muss zwei Dinge meistern: sich erstens mit der Umgebung vernetzen und damit gute Aussenräume schaffen. Zweitens soll es eigenständig wahrgenommen werden. Dies erreichen wir durch die ringförmige Anordnung der neuen Bauten um den niedrigeren Gründungskern der KWC mit einer gleichmässigen Gebäudehöhe, dem turmartigen Bürogebäude und der orthogonalen Ausrichtung der Bauten und Aussenräume.

Wo lagen die grössten Schwierigkeiten im Wettbewerb?

Die Massstäblichkeit der zukünftigen Bebauung in einer ländlichen Gemeinde war mit den Anforderungen für ein 2000-Watt-Areal und den Interessen der Auslober so in Übereinstimmung zu bringen, dass ein starkes Konzept resultiert. Damit können die Qualitäten der Räume und Bebauungen langfristig gesichert werden – hier beträgt der Zeithorizont rund 15 Jahre. Wir erachten den «Faktor Zeit» als einen Hauptunterschied zwischen Siedlungs- und Städtebau.

Entwicklung KWC-Areal, Unterkulm
Anonymer Studienauftrag mit fünf eingeladenen Teams für die Franke Immobilien AG, Aarburg
Jury: Markus Dobnik, Dietmar Eberle, Roland Gloor, Marceline Hauri, Andreas Hauswirth, Roger Müller, Theo Rigas, Roland Stulz
Weiterbearbeitung
Husistein & Partner, Aarau; Mitarbeit: Philipp Husistein, Bianka Wirtz, Fabian Schmid; David & von Arx Landschaftsarchitektur, Solothurn; edelmann energie, Zürich; Metron Verkehrsplanung, Brugg
3. Rundgang
pool Architekten, Zürich
Weitere Teilnehmer
Frei Architekten, Aarau
Marques, Luzern
Schneider & Schneider Architekten, Aarau

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