Olgiati zieht Rekurs zurück
Der Architekt Valerio Olgiati zieht seine Beschwerde gegen den Juryentscheid für die Erweiterung des Kunsthauses in Chur zurück. Er habe sich entschieden, «die Sache selbst, die Realisierung des neuen Kunsthauses, zu unterstützen.»
Der Architekt Valerio Olgiati zieht seine Beschwerde gegen den Juryentscheid für die Erweiterung des Kunsthauses in Chur zurück, meldete die «Südostschweiz» am Samstag. Er habe sich entschieden, «die Sache selbst, die Realisierung des neuen Kunsthauses, zu unterstützen», wie er in einer Medienmitteilung festhält. Auch nach dem Rückzug ist für Olgiati allerdings klar, dass der Wettbewerb nicht korrekt ablief: «Während dem Wettbewerbsverfahren hat der Kanton Graubünden als Auslober mehrfach gegen geltendes Verfahrensrecht verstossen und wiederholt vereinbarte SIA-Regeln verletzt.»
Gegenüber der «Südostschweiz» erklärte der Architekt, dass mit dem Rückzug «ein Schlamassel» verhindert werden sollte. «Ich könnte mit dem Kopf durch die Wand, dann hätte ich aber alle gegen mich, weil es dann möglicherweise kein neues Kunstmuseum mehr gibt. Und ohne einen Gerichtsentscheid haben wir im Kanton mehr Frieden», erläuterte Olgiati gegenüber der Zeitung.
Der Kanton zeigte sich überrascht und erleichtert über den plötzlichen Rückzug. «Ich bin zu einem erheblichen Teil beruhigt», zitierte die «Südostschweiz» den Bündner Baudirektor Mario Cavigelli. Gegen den Kanton hegt Olgiati nach wie vor einen Groll. «Der Kanton hat kein Zeichen der Vernunft und der Fairness gesetzt», schreibt der Architekt. An einer Zusammenarbeit ist er ohnehin nicht mehr interessiert. «Ich habe ehrlich gesagt gar keine Lust mehr, für den Kanton zu arbeiten», so Olgiati. Den Exponenten des Kantons gehe es einzig um den Erhalt ihrer Karriere und nicht um die Sache, ist der Architekt überzeugt und doppelt nach: «Ich hab noch nie einen so unfairen, unrechtmässigen und lausigen Wettbewerb erlebt.»