Der «Hof» des Siegerprojekts Fotos: Joos & Mathys / Schmid Schärer Architekten

Klösterliche Aussicht

Joos & Mathys und Schmid Schärer Architekten gewinnen den Wettbewerb für ein neues Haus der Demenz in Zürich. Roger Schärer beantwortet unsere drei Fragen.

Joos & Mathys und Schmid Schärer Architekten gewinnen den Wettbewerb für ein neues Haus der Demenz in Zürich. Roger Schärer beantwortet unsere drei Fragen.

Was ist die Erfindung am Siegerprojekt?
Roger Schärer: Wir verstehen uns weniger als Erfinder, sondern als Sammler von Formen und Eindrücken, die wir in neuen Bauten wieder verwenden und interpretieren. Zu Beginn arbeiteten wir mit Bildern von klösterlichen Anlagen in den Hügellandschaften Norditaliens. Wir untersuchten wie geschlossenen Anlagen mit Aussicht umgehen, wie sie sich, an den Hang gebaut, gegenüber ihren Nachbarn und Gärten verhalten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse, kombiniert mit der städtebaulichen Situation, die wir auch atmosphärisch lesen, ergaben das vorliegende Projekt.

Wie verhält sich das Projekt zur Umgebung?
Das neue Haus der Demenz bildet als niedriges Gebäude den östlichen Abschluss der bestehenden Parkanlage. Dank seiner Figur mit zwei schmalen Flügelbauten unterschiedlicher Höhe wird der Park in einer umfassenden Geste in seiner grosszügigen Längenausdehung erhalten. Der Gebäudeteil entlang der Hangkante endet in gebührendem Abstand zum prägnanten 1960er-Jahre-Bau. Dadurch wird das «Aussichtsfenster» an der Hangkante fokussiert und die öffentliche Aussicht durch die schöne Parkanlage von der Limmattalstrasse her stärker gefasst.

Wo lagen die grössten Schwierigkeiten im Wettbewerb?
Die grösste Herausforderung wird im Schnitt sichtbar. Wie kann man den in den oberen beiden Geschossen stark präsenten Park auch im untersten Geschoss spürbar werden lassen? Und wie gelingt es, die im Terrain liegenden Erschliessungsgänge genügend zu belichten? Ein Lichthof ist da naheliegend, doch wie muss man diesen gestalten, damit er nicht mehr so genannt wird?

Haus der Demenz beim Pflegezentrum Bombach, Zürich Höngg

Projektwettbewerb im selektiven Verfahren mit 10 Teams für die Stadt Zürich

1. Rang

Joos & Mathys  und Schmid Schärer Architekten, Zürich; Mitarbeit: Patrick Schmid, Roger Schärer, Peter Joos, Christoph Mathys, Astrid Smitham, Gözde Yumusak, Tugba Demiral, Christoph Widmer; Landschaftsarchitektur: August + Margrith Künzel Landschaftsarchitekten, Binnigen

2. Rang

Schneider Studer Primas, Zürich, und BGS & Partner Architekten, Rapperswil

3. Rang

Althammer Hochuli Architekten, Zürich

4. Rang

Allemann Bauer Eigenmann Architekten, Zürich

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