Das Projekt von Baumschlager Eberle

Klassische Lochfassade die «richtige Wahl»

Baumschlager Eberle gewinnen den Wettbewerb für ein neues Geschäftshaus an prominenter Lage am Opernplatz in Frankfurt am Main.

Eine Zeit lang war von einem Umbau die Rede, nun wird das Geschäftshaus am Opernplatz 2 in Frankfurt doch durch einen Neubau ersetzt. Den Wettbewerb gewonnen haben Baumschlager Eberle Architekten, genauer gesagt deren Berliner Niederlassung, denn aus dem Voralberger Architekturbüro ist mittlerweile ein internationales Unternehmen mit Standorten in Wien, Zürich, Hongkong, Paris oder Hanoi geworden.

Gesucht war eine «architektonisch und städtebaulich hochwertige, eigenständige Blockbebauung für eine Nutzung mit Büros und Einzelhandelsflächen». Der Neubau sollte zwar nicht mit der Alten Oper und den Hochhausarchitektur konkurrieren, gleichwohl aber als «selbstbewusstes und wieder erkennbares Gebäude an einem äußerst prominenten Standort in den Stadtraum wirken». Wie der Bauherr und Besitzer der Parzelle, die Allianz Lebensversicherung, mitteilt, habe das Preisgericht bei seiner Entscheidung insbesondere gewürdigt, dass die Architekten Baumschlager Eberle im Zuge der Überarbeitung die Traufkante zur Neuen Mainzer Straße deutlich verringert hätten, um so die städtebauliche Kubatur noch besser in das gegenüberliegende Umfeld einzufügen. Die Fassadengestaltung als klassische Lochfassade in Verbindung mit dem ortstypischen hellen Sandstein sei zudem als «richtige Wahl hinsichtlich der Materialität der Nachbarschaft, insbesondere der Alten Oper» gelobt worden. Diese «richtige Wahl» hatte allerdings schon das bestehende Geschäftshaus getroffen, und so erweist sich das Projekt von Baumschlager Eberle in erster Linie als zeitgemäss aufgefrischte Variation dessen, was bereits da ist – die latente Eigenschaftslosigkeit des Typus «Geschäftshaus» miteinbegriffen. Auch letzteres mag indes keine falsche Haltung sein. 


Opernplatz 2,  Frankfurt am Main

Realisierungswettbewerb auf Einladung für die Allianz Real Estate Germany
Jury: Fritz Auer, Helmut Erzgräber-Lamm, Martin Hunscher, Sabine Kühne-Manner Annette Kröger, Dieter von Lüpke, Jórunn Ragnarsdóttir, Nils Schalk, Lothar Scharpe, Zvonko Turkali

– 1. Rang nach Überarbeitung: Baumschlager Eberle Architekten, Berlin

– 2. Rang nach Überarbeitung: Staab Architekten, Berlin

– 3. Rang: Allmann Sattler Wappner Architekten, München

– Anerkennung: Ferdinand Heide, Frankfurt am Main

Weitere Teilnehmer: 

– Henning Larsen, München

– Max Dudler, Berlin

– Meurer Generalplaner, Frankfurt am Main

– Nieto Sobejano Arquitectos, Berlin

– NKBAK Architekten, Frankfurt am Main

– Schneider + Schumacher, Frankfurt am Main

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Kommentare

Thomas Lehmann 11.10.2016 15:08
Wäre der Altbau im Wettbewerb zugelassen - er müsste gewinnen.
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