Visualisierung mit Hochhaus, Langhaus (hinten) und Hotel (rechts)

Einsame Arkade

Die Architektengemeinschaft von GWJ Architektur aus Bern und ASTOC Architects aus Köln gewinnt den Wettbewerb für drei Baufelder in «Wankdorf-City». Im engen Rahmen des uninspirierten Masterplans bleibt die Architektur weitgehend austauschbar. Ein Kommentar.

Urbanität, schreiben die prämierten Projektverfassenden, entstehe nicht nur durch eine gute Verkehrsanbindung und eine gesunde Mischung aus Wohnen und Arbeiten, sondern auch durch eine «städtebauliche Tiefe». Dankenswerterweise erklären die Architekten, was mit der nebulösen Formulierung gemeint ist: Städtebauliche Tiefe heisse, «dass ein neues Quartier neben einem zentralen, städtischen Platz und einer klaren Orientierungsachse auch eine zweite Reihe zum Entdecken von alternativen Wegeverbindungen und kleinen Orten bietet». Bei ihrem Projekt für drei Baufelder in der «Wankdorf-City» haben sie deshalb das Hochhaus am Platz (vom Masterplan vorgegeben) und das dahinter liegende Langhaus (ebenfalls vom Masterplan vorgegeben) leicht auseinander gerückt. Eine «zweite Reihe in der Tiefe des Quartiers» ergibt sich daraus aber nur bedingt, weil die harmlose Geste in der Nachbarschaft keine Fortsetzung findet. Ohnehin war städtebaulich nicht viel zu wollen: Der Masterplan und die «Nutzungsprofile» der Baufelder hatten nicht nur die Setzung und die Volumetrie, sondern auch das Programm weitgehend vordefiniert. Interessanter als die kleine Gasse ist beim prämierten Projekt deshalb der Vorschlag, die Studentenwohnungen nicht wie vorgeschlagen im Hochhaus, sondern im Langhaus zu platzieren. Architektonisch gelingt hier ein eigenständiger Typ, der Serialität mit Offenheit verbindet und so ein passendes Bild für das studentische Wohnen findet. Angesichts der latenten Anonymität von «Wankdorf-City» ein richtiger Entscheid.Das Hochhaus am Platz hingegen präsentiert ein weiteres Mal jene «urbane» Architektur, die mittlerweile zum Standard der neuen Stadtquartiere aus Entwicklerhand geworden ist. Unverzichtbar für diesen Typus ist bekanntlich die Arkade im Erdgeschoss. Weil aber der Masterplan aus nicht ganz einsichtigen Gründen vorsieht, das Hochhaus aus der Linie der ander...
Einsame Arkade

Die Architektengemeinschaft von GWJ Architektur aus Bern und ASTOC Architects aus Köln gewinnt den Wettbewerb für drei Baufelder in «Wankdorf-City». Im engen Rahmen des uninspirierten Masterplans bleibt die Architektur weitgehend austauschbar. Ein Kommentar.

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