Projekt «Brassavola» von Gmür & Geschwentner Architekten (Visualisierung: Atelier Brunecky)

Drei neue Projekte für Schlieren

Auf dem Geistlich-Areal in Schlieren wurden gleich drei Studienaufträge juriert. Gmür & Geschwentner, Graber Pulver und E2A Architekten tragen den Sieg davon.

In der jüngsten Runde der Entwicklung des Geistlich-Areals in Schlieren wurden gleich drei Studienaufträge parallel ausgeschrieben und juriert. Auf den benachbarten Baufeldern mit den Kürzeln B2.1, B2.2, C1 und B4 sollen zwei  Wohnüberbauungen und ein Geschäftshaus entstehen.

Den Wettbewerb auf Baufeld B2.1 gewinnen Gmür & Geschwentner Architekten mit einem Projekt, das einen bunten Mix von Wohnungstypen um zwei Höfe versammelt. Ein wichtiges Charakteristikum des Entwurfs sei die Erschliessung aller Wohnungen über den Hof, schreibt die Jury: «Die Treppen zu den Wohnungen werden erdgeschossig über Galerien erschlossen, was die Bewohnerinnen und Bewohner sichtbar werden lässt und den öffentlichen, der Begegnung förderlichen Charakter der Höfe bekräftigt.»

Auf den Baufeldern B2.2 und C1, wo ebenfalls mehrheitlich gewohnt werden soll, gewinnen Graber und Pulver Architekten. Den vom Gestaltungsplan vorgegebenen Turm am Ostende des Areals integrieren sie in eine schachbrettartige Assemblage von vier Hochbauten. Sie erheben sich über einem zweigeschossigen Sockel, der mit einer «rue intérieur» durchquert werden kann. An der figurativen Form lobt die Jury die «Ausblicke aus allen Winkeln des Gebäudes» und die optimale Besonnung des grossen Bauvolumens. Die räumliche Verschränkung des skulpturalen Gebäudes mit dem Park sowie das Zusammenspiel mit der frei stehenden Leimfabrik würden «bestens funktionieren».

Den Studienauftrag für ein Geschäftsgebäude auf Baufeld B4, welches als Hauptsitz der Zühlke Engineering AG dienen soll, gewinnen E2A Architekten. Auch hier soll eine hofartige Einkerbung zu einer Verwebung mit dem Aussenraum führen. Die Jury hebt am Entwurf die «sehr geschickte und attraktive» Organisation sowie den «gleichzeitg robusten und eleganten Ausdruck» hervor. «Die interessante und flexible Grundstruktur des Gebäudes und sein hoher Anteil an erstklassig nutzbaren Flächen rund um den grosszügigen und spektakulären Lichthof versprechen ein äusserst attraktives und kommunikatives Arbeitsumfeld», schreibt die Jury.

Das Geistlich-Areal bildet zusammen mit dem benachbarten Färbi-Areal (Halter Entwicklungen) das zukünftige Quartier «amRietpark». Ein Park zieht sich als gemeinsamer Aussenruam längs durch die Mitte der beiden Areale.

Projektentwicklung, Geistlich-Areal, Schlieren
(Baufelder B2.1, B2.2, C1 und B4)

Einstufiger selektiver Studienauftrag mit fünf Architekturbüros pro Baufeld für Geistlich Immobilia AG und Helvetia Versicherungen
Fachjury: Jeremy Hoskyn, Lukas Schweingruber, Luca Selva, Silva Ruoss, David Leuthold, Andreas Galli

Baufeld B2.1
– 1. Rang: Gmür & Geschwentner Architekten, Zürich
Weitere Teilnehmer:
– BDE Architekten, Winterthur
– Hauenstein LaRoche Schedler, Zürich
– Meletta Strebel Architekten, Zürich
– Schneider Studer Primas, Zürich

Baufeld B2.2/C1
– 1. Rang: Graber Pulver Architekten, Zürich
Weitere Teilnehmer:
– Adrian Streich Architekten, Zürich
– Armon Semadeni Architekten, Zürich
– Boltshauser Architekten, Zürich
– Giuliani.Hönger, Zürich

Baufeld B4
– 1. Rang: E2A Architekten, Zürich
Weitere Teilnehmer:
– Beat Rothen Architektur, Winterthur
– Burkard Meyer Architekten, Baden
– Caruso St John Architects, Zürich
– Dachtler Partner, Zürich

Ausstellung vom Mittwoch, 26. August bis Freitag, 4. September 2015, täglich 8.00 – 11.30 Uhr im ehemaligen Werksgebäude des Geistlich-Areal (Engstringerstrasse 5, 8952 Schlieren)

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Kommentare

Mathias Müller 01.09.2015 13:07
Na dann dürfen wir ja mal gespannt sein, ob diese Projekte auch von den jeweiligen Architekten fertig gebaut werden oder ob, wie beim 1. Baufeld das nicht von den Wettbewerbsgewinnern Enzmann Fischer realisiert wird, zum Schluss Dachtler Partner einspringt. http://www.hochparterre.ch/nachrichten/wettbewerbe/blog/post/detail/keine-wie-die-andere/1353430193/
Andreas Konrad 27.08.2015 10:18
Durchmischung von Wohnen und Arbeit, ein kleiner «Centralpark» in der Mitte, ein strenger Gestaltungsplan: Dem Unort eine Fassung geben - das ist Stadt. Die Fassaden tragen hier dem Auftrag Rechnung.
Peter 26.08.2015 18:31
Grossstadt eine Frage des Styles? tsts...
Andreas Konrad 26.08.2015 12:43
Gurtgesimse, französische Fenster, klassische Gliederung, erdige Farben: Schlieren wird grossstädtisch.
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