In Interlaken findet sich eine der schönsten und abwechslungsreichsten Golflandschaften des Landes, eine Anlage, die den Naturfreund genauso begeistert wie den Golfliebhaber – so behauptet es zumindest die Eigenwerbung des Golfclubs Interlaken-Unterseen, aber man glaubt es gern angesichts der Lage in der Bucht des Thunersees, des weltbekannten Bergpanoramas im Hintergrund und einer geschützten Auenlandschaft in unmittelbarer Nachbarschaft. Entworfen vom «bekannten Golfarchitekten Donald Harradine», wurde der Golfplatz 1965 eröffnet; auf den Sommer 2005 wurde der Parcours neu gestaltet, und kurz nach dem 50-Jahr-Jubiläum hat der Club nun auch die Erneuerung des Clubgebäudes ins Auge gefasst. Acht Architekturbüros aus dem Kanton Bern wurden zum Wettbewerb eingeladen, das lokalste von allen – L2A, Lengacher Althaus aus Unterseen – machte das Rennen. Die Jury erkannte in ihrem Vorschlag «ein harmonisches Ensemble», das «selbstverständlicher wie auch selbstbewusster Teil des Landschaftsraumes» sei.Lengacher Althaus schlagen drei in die Länge gezogene Bauten vor, Holzhäuser mit mittigen Giebeln, zwei davon auf der Seite zusammengebaut, die Fassaden zwischen offen und geschlossen changierend. Das erinnert ein wenig an das Parish Art Museum von Herzog de Meuron, wie überhaupt das Projekt im Fahrwasser des gegenwärtigen Trends zum bildhaften Haus zu segeln scheint. Es gelinge hier «die Balance zwischen moderater architektonischer Eleganz und hoher Funktionalität», schreibt die Jury, und wenn das Wörtchen «moderat» auf eine gewisse Bodenständigkeit der architektonischen Ausformulierung hinweist, dann hat das auch damit zu tun, dass hier weder bildende noch Bau-Kunst zur Schau steht, sondern eben: ein Clubgebäude. Die Anklänge an landwirtschaftliche Scheunen entsprechen wohl ganz dem Charakter und Selbstverständnis des Golfclubs: Die Einstellhalle für die Golfcaddy...