Vorweg darf man sagen, dass mit dem Vorschlag von Meier Hug Architekten ein gutes Projekt gewonnen hat. Das «Oesch Areal und angrenzende Parzellen in Zug» – so der Titel des Studienauftrags — soll gemäss ihrem Vorschlag mit vier Längszeilen und zwei Gebäuderücken bebaut werden. Stadträumlich entstehen so zwei gegen den Zugersee im Süden sich öffnende Wohnhöfe und eine grosszügige zentrale Achse, die sich zu verschiedenen Quartierplätzen weiten soll. Das ist in der sogenannten «städtebaulichen Setzung» so schnörkellos wie entspannt, und man wundert sich ein wenig, dass die Jury sich nicht auf eine einstimmige Empfehlung einigen konnte. Stattdessen musste eine konsultative Abstimmung durchgeführt werden, welche mit sieben zu vier Stimmen für Meier Hug und damit zuungunsten von jessenvollenweider ausfiel (letztere hatten, wohl beflügelt von ihren historisierenden Stadtraumfantasien für die Berliner WerkBundStadt, vier durchbrochene Blockränder aus dem Hut gezaubert).Interessanter als der Vergleich zwischen den verschiedenen Visionen für das «begrünte, urbane Wohnquartier mit vielfältigen Wohnungs- und Nutzungsangeboten» ist angesichts der zukünftigen Entwicklung des Areals der Detaillierungsgrad der Wettbewerbsprojekte. Dass auch bei acht Bauvolumen mit ingesamt 469 Wohnungen vom Keller- bis zum Dachgeschoss alles durchdacht ist, dass in exemplarischen Wohnungsgrundrissen selbst die Platzierung von Bettvorlegern, Balkonpflanzen und E-Gitarren wohlüberlegt ist – das gehört mittlerweile zum Standard einer hiesigen Wettbewerbsabgabe. Merkwürdig aber ist dies, wenn eigentlich eine städtebauliche Konzeption gesucht wäre, die «eine spätere sinnvolle Parzellierung vorbereitet und eine vielfältige Bebauung von unterschiedlichen Bauherren und Architekten ermöglicht». Die Erbengemeinschaft des zentralen Oesch-Areals nämlich umfasst drei Parteien, welche die...