Das Schulhaus Martin Haffter in Weinfelden muss nach 43 Jahren intensiver Nutzung saniert und an heutige Unterrichtsformen angepasst werden. Der zu diesem Zweck ausgeschriebene offene Projektwettbewerb liess neben der Sanierung allerdings auch die Variante Neubau zu. Von den 56 teilnehmenden Büros entschieden sich 32 für letztere Lösung, darunter auch die erstrangierten Isler Gysel Architekten. Wie die Jury in ihren «allgemeinen Erkenntnissen» feststellte, konnten die Neubauprojekte betrieblich besser überzeugen, während die geforderten Bedürfnisse mit den Sanierungsprojekten nicht kompromisslos erreicht werden konnten; die Eingriffe in die Bausubstanz bei einer Sanierung wiederum waren so erheblich, dass die Variante Neubau im Durchschnitt leicht tiefere Kosten aufwies.Das prämierte Projekt von Isler Gysel schlägt einen Solitär in Systemholzbauweise vor. Der dreigeschossige Flachbau trete städtebaulich nachvollziehbar in Beziehung zu den Industriebauten im Süden und verankere sich gleichzeitig in der orthogonalen Geometrie der Schulanlage, schreibt die Jury. In Zusammenspiel mit dem bestehenden Kindergarten spanne das neue Schulhaus einen weitläufigen Freiraum auf. Gelobt wird das «ausgeklügelte, baukastenartige Raumgefüge» des Schulhauses: «Zwei Klassen- und Gruppenräume sind jeweils mit der Garderobe zu einem Cluster verbunden, der räumlich flexible Beziehungen zulässt und eine angemessene Intimität und übersichtlichkeit im grossen Gebäude schafft. Durch die Lichtschächte werden nicht nur alle Garderoben mit Tageslicht versorgt, sondern sie ermöglichen auch vielfältige Ein- und Durchblicke im Gebäude.»Nicht als einzige platzierten Isler Gysel Architekten die geforderte Hauswartwohnung im Anschluss an die benachbarte Wohnbebauung und damit ausserhalb des Perimeters. Der erste Rang ist darum ein Ankauf, ebenso der 6. und 7. Rang. Das Preisgericht war zur Er...