Schnitt durch den Schachtkopf mit dem darüber liegenden Maschinenraum. Fotos: EMCH
Im Auftrag von EMCH Aufzüge

Algorithmus im Aufzug

Damit ein Spital in einem Hochhaus funktioniert, ist die vertikale Erreichbarkeit entscheidend. Im neuen Bettenhaus des Zürcher Triemlispitals wird der Energieverbrauch der 13 Aufzüge per Algorithmus optimiert.

Damit ein Spital in einem Hochhaus funktioniert, ist die vertikale Erreichbarkeit entscheidend. Im neuen Bettenhaus des Zürcher Triemlispitals stehen insgesamt 13 Personal-, Besucher-, Material- und Bettenlifte zur Verfügung. «Wir haben die Liftverteilung entsprechend der Logistik des Spitals geplant, dann wurde der Auftrag an den Liftbauer vergeben», erklärt Architekt Sascha Laue, der das Projekt für das Büro Aeschlimann Hasler Partner umsetzte. Die verschiedenen Aufzüge sind nicht ständig zeitgleich unterwegs. «Beim Neubau setzen wir eine intelligente Steuerung der Aufzugsgruppen ein», erklärt Daniel Steiger, Verkaufsleiter der Berner Firma EMCH Aufzüge. Ein Algorithmus berechnet, wann die Wartezeiten nach dem Knopfdruck zu lang werden und das System um weitere Aufzüge ergänzt werden muss. «Am meisten Energie spart ein Aufzug, wenn er nicht fährt», lacht Steiger.

Das Spital muss den Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft entsprechen. EMCH optimierte die Energiebilanz der gesamten Erschliessung inklusive grauer Energie. «Für uns ist Energieeffizienz keine Frage des Marketings, auf die wir mit entsprechenden Labels reagieren. Wir wollten im neuen Bettenhochhaus die Möglichkeiten der Steuerungs- und Energietechnik wirklich ausreizen», erklärt Steiger. Zum Beispiel beim hydraulischen Warenaufzug: Senkt sich der Lift ab, wird der Druck gespeichert und später für die Anfahrtsleistung genutzt. «Bei der Entwicklung des Aufzugs- und Energiesystems hat EMCH sehr viel eingebracht», so Sascha Laue. Über ein Jahr lang habe man an der Detailplanung der Erschliessung gearbeitet. «Man merkt, dass hier keine ‹Stangenware› zum Einsatz kommt, sondern dass jeder Lift individuell gedacht wurde – sei es hinsichtlich der Dimension der Schächte und Kabinen, der Platzierung der Antriebstechnik oder auch der bedarfsorientierten Steuerung.»

Die Spitalanlage Triemli, erbaut von 1963 bis 1970 nach einem Entwurf der Architektengemeinschaft ASTZ, musste seit ihrer Einweihung regelmässig den neuen Anforderungen des Spitalbetriebs angepasst werden. So wurde in den 1990er-Jahren das Ensemble um einen Erweiterungsbau für Nuklearmedizin ergänzt und der Behandlungstrakt umgebaut. Als in den 2000er-Jahren ein grösseres Bettenhaus notwendig wurde, schien ein Neubau die praktikabelste Lösung, um den laufenden Betrieb aufrecht erhalten zu können. Der um fünf Geschosse niedrigere, dafür aber 35 mal 100 Meter mächtige Bau ist gläsern verkleidet und wird mit dem Haupthaus eine neue Landmarke im Stadtbild werden. Das neue Gebäude steht um 90 Grad gedreht zum 20-geschossigen Haupthaus und nimmt zukünftig 550 Betten in den Stationen auf. Auch die Notfallstation und die Frauenklinik werden vom alten Standort hierher ziehen, um kurze Wege im Klinikalltag zu ermöglichen.

Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen des Werkplatzes Schweiz.

close

Kommentare

Kommentar schreiben