Ein Bild aus Gabriel Vetters Materialsammlung: Modelleisenbahn in Echtgrösse.

Die Schweiz als Park

Hochparterre-Kolumnist ­Gabriel Vetter zeigt am Theater Basel sein erstes Theaterstück: Arbeitstitel «Der Park». Die Ausgangslage ist eine Schweiz nach der Krise und dem Fall des Bankenplatzes.

Hochparterre-Kolumnist ­Gabriel Vetter zeigt am Theater Basel sein erstes Theaterstück: Arbeitstitel Der Park. Die Ausgangslage ist eine Schweiz nach der Krise und dem Fall des Bankenplatzes. Gabriel Vetter: «Die Schweiz hat sich privatisieren lassen, hat sich also zurückgekrochen ins Réduit der Marktwirtschaft. Es wird nicht mehr produziert, es wird nur noch präsentiert: Die Schweiz als ein Themenpark, als historisches Disneyland, als Club Med für eine globale Kundschaft, die sich die exklusive Schweiz noch leisten kann. Die Schweiz als ein musealer Novartis-Campus, abgeschottet von der kriselnden Restwelt. Ein Ballenberg, aber mit echten Menschen, Schweizern nämlich, schön drapiert und eidgenössisch zurechtgemacht, flanierend, grüssend, als Staffage für die vermögenden Touristen, die sich von den Klassenkämpfen da draussen in der Welt erholen und vielleicht aus dem Souvenirshop noch was Schönes mit nach Hause nehmen möchten. Ein solcher Park, diese Dystopie eines apolitischen Naherholungsgebietes, ist Ausgangslage für ein Theaterstück. Denn mittendrin in diesem Park, der an sich ein Theater ist, sitzen sie und haben Probleme: Die Menschen. Es sind Statisten, echte Schauspieler in Lebensgrösse, die nun ihr eigenes Leben zur Kulisse machen müssen. Und sich fragen: Wie macht man das? Ist dies ein Leben im Réduit oder in der Residenz?» Uraufgeführt wird «Der Park» im Rahmen von Stück Labor Basel am 19. April 2013. Wer mehr dazu erfahren will, besucht Gabriel Vetters Materialien-Blog, auf dem er seine Arbeit dokumentiert und sammelt, was irgendwie mit «Dem Park» zu tun hat.

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