Hochsensiblen Hangkante: Das Hauptgebäude der ETH von Gottfried Semper, links daneben der Universitätsspital Fotos: Ikiwaner via commons.wikimedia.org

Wollen wir Dichte um jeden Preis?

Zürichs Verdichtung im Zeichen von Immigration und Wohnungsnot nehme vor allem historische Viertel im Visier, schreibt die «NZZ» heute, wie jüngst die überrissene Planung für das Universitätsviertel zeigte.

Zürichs Verdichtung im Zeichen von Immigration und Wohnungsnot nehme vor allem historische Viertel im Visier, schreibt die «NZZ» heute, wie jüngst die überrissene Planung für das Universitätsviertel zeigte. Eine in ihrer Hauptstossrichtung gegen den innerstädtischen Baubestand völlig fehlgeleitete Verdichtung fresse jährlich an die 600 Altbauten. «Anstelle der alten Häuser werden von phantasielosen ‹Baukünstlern› seelenlose Bauten hochgezogen, die der Gesellschaft keinerlei Mehrwert bieten», kritisiert die Zeitung. Dabei könnte Zürich weiterhin ringförmig nach aussen wachsen, und zwar mit hoch verdichteten Strukturen in der Art der Europaallee. Es sei nicht einzusehen, warum im flächenmässig begrenzten Hochschulquartier neben dem Unispital auch noch die ETH und die Universität erweitert werden müssten. Diese könnten ebenso gut am Irchel und auf dem Hönggerberg expandieren. Dadurch könnte man rund um das Unispital wertvolle Baudenkmale schonen und auf den problematischen Grossbau an der städtebaulich hochsensiblen Hangkante südlich des Universitätshauptgebäudes verzichten. «An dieser exponierten Lage darf einzig eine Architektur von höchster Qualität realisiert werden», fordert die «NZZ» und schliesst: «Aber wo lässt sich in einer Zeit, die das Gespür für subtile Töne verloren hat, noch ein Architekt finden, der imstande wäre, mit seinem Entwurf neben den Meisterwerken von Gottfried Semper und Karl Moser zu bestehen?»

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– Kraftwerk1 expandiert in die Agglomeration: Auf dem Zwicky-Areal zwischen Wallisellen und Dübendorf entsteht eine Mehrgenerationensiedlung. Die «NZZ» berichtet.

– Weil die Wohnungen grösser und günstiger sind, ziehen viele Zürcher in den Aargau. Der «Tages-Anzeiger» begleitet den ehemaligen GLP-Gemeinderats Gian von Planta.

– Die Zugsverbindung von Lugano zum Flughafen Malpensa lässt auf sich warten. In Italien ruhen die Arbeiten, weil über Arsen im Boden gestritten wird, weiss die «NZZ».

– Der britische Gegenwartskünstler Damien Hirst plant eine Ökosiedlung und will damit sein Heimatdorf vor dem wirtschaftlichen Ruin retten, berichtet die «Basler Zeitung».

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