Selten so leer: Aktuell ist der Sechseläutenplatz in Zürich 185 Tage im Jahr belegt. 65 Tage fordert eine Initiative, 125 Tage lautet der Gegenvorschlag des Stadtrats. (Foto: Michael Haug)

«Wo bleibt der Mut zur Weite?»

Event-Flut am Zürcher Sechseläutenplatz. Maximal 65 Tage fordert eine Initiative. Der Stadtrat schlägt einen Mittelweg vor. Ausserdem in der Presse: Verkehrs-Grössenwahn in Basel, der Abschied des Winterthurer Stadtbaumeisters und der Wachstumsmotor Rotkreuz.


«Wo bleibt der Mut zur Weite?», fragt ein ‹NZZ›-Kommentar zum Sechseläutenplatz (siehe auch das Themenheft von Hochparterre). Der Hintergrund: Seit 2014 ist der 15'000 Quadratmeter grosse Platz fertig, wird aber 185 Tage im Jahr genutzt, meist kommerziell vom Zirkus bis zum Christkindl-Markt. Der ‹NZZ›-Artikel erinnert an Opernhausintendant Andreas Homoki, der die Event-Flut tadelte und an die Planer, die den Platz mit Aufruf zum «Mut zur Leere» gestalteten. Die Volksinitiative fordert eine Reduktion auf 65 Belegungstage. Wie der ‹Tages-Anzeiger› berichtet, schlägt der Stadtrat nun als «arithmetischen Mittelweg» eine Nutzungsbeschränkung auf 125 Tage vor. Initiant Samuel Hug kritisiert: Die Stadt denke nur an die Vermarktung und müsse sich endlich überlegen, welche Veranstaltungen sie auf dem Vorzeigeplatz wirklich will.

Weitere Meldungen:


– «Das Herzstück ist ein Hirngespinst», titelt die ‹Basler Zeitung› und meint: «Eine Stadt von der Grösse Basels braucht nicht zwei internationale Bahnhöfe».

– Nach elf als Winterthurs Stadtbaumeister wechselt Michael Hauser in die Privatwirtschaft. ‹Der Landbote› fasst zusammen: Nachdem Vizechefin Katrin Gügler Zürichs neue Stadtbaumeisterin wird (Hochparterre berichtete), sei dies der zweite wichtige Abgang. Das sei aber Zufall, betont SVP-Bauvorstand Josef Lisibach und lobt Hausers Sachverstand, Umsicht und Haltung.

– Rotkreuz ist ein Wachstumsmotor im Kanton Zug. Die ‹NZZ› berichtet über den «Kampf um jede Fahrplansekunde», denn Rotkreuz fordert mehr Halte von Schnellzügen.

– Die Ausstellung ‹Central Station› in der ehemaligen Basler Migros in der Sternengasse sei «ein künstlerischer Mammut-Akt». Die ‹Basler Zeitung› bespricht die 2000 Quadratmeter grosse, fiktive Stadt auf einer Seite. Auf einer weiteren spricht sie mit den zwei Machern.

– «Stadt kann Museum in Corbusier-Haus einrichten», titelt die ‹NZZ›. Der Gemeinderat hat 5,4 Millionen für den Umbau gesprochen. Einzig die SVP war dagegen: Es fände sich auch ein russischer Oligarch als Financier und man solle den Antisemiten Le Corbusier nicht hofieren.

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