Scherbenhaufen in Basel?

Der baselstädtische Zonenplan wirft gross Wellen. Um das «Gesamtkunstwerk» und «Monster» nicht zu gefährden, hat der Grosse Rat die Revision in drei Teile aufgespalten: Die Basisvorlage sowie die Stadtrandentwicklungen Ost und Süd. Wie die «Basler Zeitung» kommentiert, stehen die Stadtrandentwicklungen nun schutzlos da. Den von vielen Seiten als ausgewogene Gesamtlösung bezeichneten Zonenplan aufzuspalten, sei «kein guter Entscheid».

Der neue Zonenplan umfasst das gesamte Kantonsgebiet und wird sein Gesicht für die nächsten 25 Jahre entscheidend prägen. Die «Basler Zeitung» bezeichnet ihn als «445-seitiges Monster». Aus Angst, dieses könne mit einem einzigen Referendum gebodigt werden, habe der Grosse Rat gestern mit 45 zu 44 Stimmen eine Dreiteilung vorgenommen: Die umstrittenen Stadtrandentwicklungen Ost und Süd wurden dabei von der sogenannten Basisvorlage getrennt.

Nun enthält die Basisvorlage die Ausweitung der Schutzzonen von 6.3 auf 10 Prozent der Bauzonen und die dauerhafte Sicherung von 40 Hektaren Freigartenareal, die Stadtrandentwicklungen dagegen sehen Zonen für Hochhäuser und die Ausscheidung neuer, dichter Siedlungsgebiete vor. Insgesamt für 3'400 Einwohner. Der Rat habe die Teilung also vorgenommen, um das in weiten Kreisen als ausgewogen wahrgenommene Gesamtwerk nicht durch umstrittene Teile zu gefährden, analysiert die «Basler Zeitung» und urteilt scharf: Die Aufspaltung sei «kein guter Entscheid» und nun bestehe die «Gefahr, dass wesentliche Teile aus der Zonenplanrevision herausgebrochen werden können. Kurz: Es droht ein Scherbenhaufen.»

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