Das Projekt von EM2N Architekten vereint das Staatsarchiv und das Naturhistorische Museum unter einem Dach. Fotos: em2n.ch

Multifunktionale Schuhschachtel?

Der Entwurf von EM2N Architekten für das Staatsarchiv und das Naturhistorische Museum in Basel vermöge städtebaulich nicht zu überzeugen, schreibt die «Basler Zeitung».


Der Turm setze ein «gemeinsames Zeichen», erklärt die ‹Basler Zeitung›. Im «Wissensspeicher im Volta-Quartier» finden das Staatsarchiv und das Naturhistorische Museum unter einem Dach zusammen. Die Zürcher EM2N Architekten gewinnen unter 21 Generalplanerteams. Ihr Vorschlag gewinnt «aufgrund von städtebaulichen, architektonischen, funktionalen, betrieblichen, energetischen und wirtschaftlichen Kriterien», heisst es unverbindlich aus dem Jurybericht und später etwas konkreter: «Mit der grosszügigen, zentralen Eingangshalle wird ein urbaner Ort geschaffen, der zum Austausch zwischen den Institutionen und dem Quartier einlädt». Abgesehen von der gemeinsamen Eingangshalle sind die zwei Institutionen aber «klar getrennt» und mit jeweils eigenen Treppenhallen erschlossen.

Während der Jurybericht Flexibilität und Adaptionsfähigkeit lobt, kritisiert die ‹Basler Zeitung›, dass der Turm «lediglich als gemeinsames Zeichen» dient und bis auf eine Bar zuoberst «nicht gross genutzt» wird. Im Kommentar «Multifunktionale Schachtel» (nicht online verfügbar) erkennt sie den zeichenhaften «Leuchtturm» und das Lichtband, das «wohl nicht ganz zufällig» an jenes der Tate Modern von Herzog & de Meuron erinnere. Auch lobt sie die «Aufteilung der Räume zwischen den beiden Nutzern» und die «Ausstellungsräume unterschiedlicher Höhe». Doch einmal mehr siege die Funktion über die Form, denn «städtebaulich vermag das Gebäude freilich nicht zu überzeugen».

Gegenkommentar «Keine Schuhschachtel»: Der lange Schlitten mit hohem Turm sitzt gut am Ort und ist unaufgeregt, aber sorgfältig gegliedert.

Weitere Meldungen:


– Unerlaubte Abrisse geschützter Bauten sind laut Kantonen «Einzelfälle». Der Heimatschutz spricht von einer grossen Dunkelziffer. Dass Daten fehlen sei eine «symptomatische Schwäche der föderalen Schweiz», erklärt er im ‹Tages-Anzeiger›.

– «Die Bedeutung von Mode hat abgenommen», erklärt die deutschiranische Modeautorin Jina Khayyer in ‹Die Weltwoche›, denn Modemacher «kommen in Diskussionen über gesellschaftliche Entwicklungen oder Popkultur kaum mehr vor. Mode regt auch fast niemanden mehr auf». Und dass sie sich die Luxuswelt, die sie beschreibt nicht leisten könne? Die Autorin pariert locker: «Ich bewundere gerne, lieber vielleicht, als zu besitzen.»

– «Achtung, Nackte!», titelt die ‹NZZ›. «Zürich zeigt Po», witzelt der ‹Tages-Anzeiger›. Mit Schildern warnt Zürich neuerdings vor Nacktbadenden auf der Werdinsel.

– «Mehr freie Wohnungen, doch kein Grund zum Jubeln», titelt die ‹Basler Zeitung› über die auf 0,3 Prozent gestiegene Leerstandsquote. In einem anderen Artikel (nicht online verfügbar) berichtet sie über den vergleichsweise hohen Leerstand von Geschäftsflächen. Doch Büros zu Wohnungen umzubauen sei laut dem Verband der Immobilien-Treuhänder «zu aufwendig und zu teuer». Ausserdem seien Leerstände in den Büchern teils lukrativer.

– Gefährlich sei der Gotthard und ohne zweite Röhre drohe noch mehr Verkehr. ‹Die Wochenzeitung› spricht vom «Mythos» und liefert «Gegenargumente auf einer Wanderung auf den sagenumwobenen Pass». (Artikel für Abonnenten)

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