Maiensäss wird Ferienhaus, hier ein Beispiel aus Saas im Prättigau. Die 20 000 nicht mehr gebrauchten Ställe in Graubünden sollen umgenutzt werden können. (Foto: Marco Hartmann via suedostschweiz.ch)

Die Berghütte als Luxusartikel

Trotz beschwerlichem Zugang und minimalem Komfort werden derzeit in Graubünden für Alphütten und Maiensässe beträchtliche Preise erzielt, schreibt die ‹Südostschweiz›.


Knapp zwei Millionen Franken für 80 Quadratmeter ohne Strom, dabei ist die Zufahrt im Winter nur auf Ski möglich? Laut ‹Südostschweiz› sind solche Kaufpreise für Maiensäss in den Bündner Tourismushochburgen keine Seltenheit. Und Käufer fänden sich, «weil Maiensässe und Alphütten so gefragt sind wie selten zuvor». Die Nachfrage übertrifft das Angebot bei Weitem. Allerdings hätten viele Interessenten falsche Vorstellungen: «Sie wollen ein Maiensäss ab vom Schuss aber trotzdem mit allem Luxus». In einem Kommentar meint der Regionalredaktor: «Aus dem Interesse an Maiensässen und Alphütten kann der Tourismus einiges lernen. Zum Beispiel, dass sich der Gast nach Ruhe und Authentizität sehnt.» Stichwort Entschleunigung. Darum müsse «die Gier vergangener Zeiten einem sorgsamen Umgang mit dem kulturellen Erbe weichen». Hier stünden «nicht die Käufer in der Pflicht, sondern die Verkäufer», die nicht schnelles Geld, sondern nachhaltige Nachfolgelösungen suchen müssten. «Sonst sägt Graubünden einmal mehr am eigenen Ast, auf dem sich gut sitzen lässt.» (Artikel und Kommentar online nicht verfügbar)

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‹Der Bund› attestiert dem bundesrätlichen Gegenvorschlag zur Veloinitiative Chancen im Parlament. Die ‹NZZ› sieht darin ein Symbol, doch würden die geforderte zwingende Unterstützung «in eine Kann-Formulierung abgeschwächt».

– 17 Mitarbeiter der Stadt Zürich, sogenannte Quartierskoordinatoren sehen sich als Vermittler zwischen Bevölkerung und Stadt. Die ‹NZZ› berichtet über die «städtischen Nannys», deren Wirken bei den Quartiersvereinen für Ärger sorgt. Dahinter stecke, so ein Kommentar, ein «Bemutterungseifer» und «die Vorstellung, dass auch mündige Erwachsene [...] nicht fähig wären, sich selber zu organisieren».

– «Nein, es ist kein Auto», sagt Wim Ouboter,der einst mit Micro-Trottinetten sein Geld machte. Mit der ‹Weltwoche› spricht er über das Leichtelektromobil L7E und seine Mobilitäts-Vision. (Artikel online nur für Abonnenten)

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