Die Städte verdichten sich, wie hier an der Zollstrasse, dem kleinen Bruder der Zürcher Europaallee. (Visualisierung: Esch Sintzel Architekten)

«Dichte ohne Dogma»

Die ‹NZZ› wagt eine grosse Rundumschau zur Verdichtung: Frei von Dogmen müsse man die besten Lösungen suchen, auf die Freiräume achten und den Bestand und die Bewohner mitnehmen.


Die ‹NZZ› wagt eine grosse Rundumschau zur Verdichtung. Die Analyse: Der lockere Siedlungsbau der 20er ist passé, der Abgesang der 70er auf die verödeten Städte längst einer Renaissance gewichen und der Wohnungsbau, der Ende des 20. Jahrhunderts als ungeliebte Brot erschien, ist nun wieder die zentrale Frage. Die Städte und Agglomerationen lechzen nach Familienwohnungen, Studios und gemischten Wohnformen für Senioren. Der Stadtumbau – umgenutzte Industrie- und Bahnareale, aufgestockte Dächer, tiefen Klumpen, Wohnhochhäusern und Ersatzneubauten – bringt «eine dramatische Veränderung der städtischen Identitäten mit sich». Das Plädoyer: Mit «Gelassenheit» und «Demut» muss man «die beste Lösung» suchen, die nicht immer der Tabula-Rasa-Ersatzneubau ist. Man soll «Freiraumqualitäten bewahren oder sogar neue schaffen». Stadtplanung und Investoren dürfen die «Ressource Raum nicht wie eine Zitrone bis auf den allerletzten Tropen ausquetschen». Weil es keine Patentrezepte gibt, gehört der Dichte-Diskurs «von sämtlichen Dogmen befreit». Und natürlich muss man die Bewohner der Quartiere «frühzeitig mit auf diese Reise nehmen», damit sie erkennen, dass «das bequeme Beharren auf liebgewonnenen Ist-Zuständen allein keine Lösungen bietet». Städte sind Organismen und ihre Veränderung bietet «das Potenzial zur Qualitätssteigerung für alle». Aha.

Weitere Meldungen:


– «Die Quaianlagen sind ebenfalls als Trottoir anzusehen», sagt der Präsident Fussverkehr Region Luzern in der ‹Luzerner Zeitung›. Auch der Hotelverband lehnt den Vorstoss von SP und Grünen für das Velofahren zwischen Luzernerhof und Verkehrshaus ab.

– «Langstrasse: Linderung oder schlimm wie nie?», fragt der ‹Tages-Anzeiger›. Auch die ‹NZZ› berichtet über den runden Tisch. Während die Stadt eine positive Bilanz zieht, finden Anwohner die Situation schlimmer denn je.

– Olympia 2026 in Graubünden: Die Kantonsregierung präsentierte das Grobkonzept für die Bewerbung. Die ‹Südostschweiz› präsentiert das vorhaben und kommentiert: Das Projekt sei besser als das letzte, doch für ein Ja brauche es eine Galionsfigur.

– «Im Koch-Areal soll das Recht einziehen», kommentiert der ‹Tages-Anzeiger› den stadträtlichen Entscheid, die Zürcher Hausbesetzer nun härter anzupacken. ‹Die Wochenzeitung› spricht von medialer Hetze und «viel Geschrei um ein bisschen Lärm».

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